Gebärmutterkrebs (Gebärmutterkörperkrebs, Gebärmutterhöhlenkrebs, Endometriumkarzinom)
Die Gebärmutter ist ein birnenförmiges Organ aus Muskelzellen. Sie umschließt einen Hohlraum, der mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Im Bereich dieser Schleimhaut (Endometrium) kann Gebärmutterhöhlenkrebs bzw. Gebärmutterkörperkrebs entstehen.
Von der Pubertät bis zu den Wechseljahren erneuert sich die Schleimhaut der Gebärmutter jeden Monat und wird bei der Regelblutung abgestoßen. Wenn in den Wechseljahren oder in der Zeit danach Zellveränderungen der Schleimhaut auftreten, kann sich Krebs der Gebärmutterhöhle entwickeln.

Was ist die Ursache von Gebärmutterkrebs?
Die Ursache für die bösartige Entartung der Gebärmutterschleimhaut ist nicht eindeutig geklärt. Als Risikofaktoren sind das Fehlen von Schwangerschaften und Geburten, Fettleibigkeit, Zuckerkrankheit, hoher Blutdruck sowie die einseitige Einnahme bestimmter weiblicher Geschlechtshormone (Östrogene allein ohne begleitendes Schwangerschaftshormon) bekannt.
Krebs des Gebärmutterkörpers entwickelt sich meist nach dem 50. Lebensjahr mit einem Altersgipfel zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr.
Welche Krankheitszeichen treten auf?
Das erste Warnzeichen ist meist eine Blutung aus der Scheide. Selten besteht bräunlicher oder gelblicher Ausfluss aus der Scheide.
Jede Frau, die in den Wechseljahren länger als eine Woche „Regelblutungen“ oder Zwischenblutungen oder nach dem Wechsel (etwa mit 60 Jahren) eine Blutung aufweist, sollte ihren Arzt aufsuchen. Meist liegt im Fall von Bösartigkeit ein Frühstadium von Gebärmutterkörperkrebs vor und die Prognose ist dann gut.
Wie stellt Ihr Arzt die Diagnose Gebärmutterkörperkrebs?
Zunächst erfolgt eine Inspektion der Scheide und des Muttermundes mit Zellabstrich und danach eine Tastuntersuchung.
Eine Ultraschalluntersuchung, vor allem durch die Scheide (Vaginalsonographie), kann zusätzlich Aufschluss über die Ausbreitung des Gebärmutterhöhlenkrebses geben.
Zur Diagnosesicherung wird eine Ausschabung und/oder eine Spiegelung der Gebärmutterschleimhaut vorgenommen. Nur so kann ermittelt werden, ob es sich um gutartige Veränderungen (viel häufiger) oder tatsächlich um eine Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut (viel seltener) handelt.
Wie wird Gebärmutterkörperkrebs behandelt?
Bei Gebärmutterkörperkrebs müssen in den allermeisten Fällen die Gebärmutter und häufig auch die Eierstöcke operativ entfernt werden. Selten müssen auch das große Bauchnetz und die Lymphknoten, v.a. des Beckens, entfernt werden. Unter Umständen ist auch eine Bestrahlung, Hormontherapie oder Chemotherapie notwendig.
Prognose
Der Gebärmutterhöhlenkrebs besitzt die günstigste Prognose unter allen bösartigen gynäkologischen Tumoren. Dies liegt daran, dass 75% der Fälle bereits im Früh- oder Vorstadium erkannt werden. Hier ist eine endgültige Heilung sehr wahrscheinlich.
Autoren:
Univ.-Prof. Dr. Edgar Petru
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