Entzündung
Die Entzündung ist eine Immunreaktion auf eine Gewebsschädigung. Der Körper versucht, den auslösenden Reiz zu beseitigen und im Anschluss den Heilungsprozess einzuleiten.
Entzündungen treten meist örtlich begrenzt auf (Entzündungsherd), können aber Reaktionen des gesamten Organismus hervorrufen (z.B. Fieber nach einer Wundinfektion).
Wollen Mediziner die Entzündung eines bestimmten Organs oder Gewebebestandteils beschreiben, verwenden sie die Wendung "itis". Die Entzündung des Herzmuskels etwa wird Myokarditis genannt. Das Myokard bezeichnet den Herzmuskel, "itis" weist auf die Entzündung hin.
Symptome einer Entzündung
Kommt es zu einer Entzündungsreaktion, lassen sich fünf Leitsymptome (Kardinalsymptome) beobachten:
- Tumor: Das entzündete Gewebe ist geschwollen.
- Rubor: Im betroffenen Bereich tritt eine Rötung auf.
- Calor: Der Entzündungsherd fühlt sich warm an.
- Dolor: Die entzündete Stelle schmerzt.
- Functio laesa: Das entzündete Gewebe kann seine Funktion nicht erfüllen.
Zur Einteilung von Entzündungen können verschiedene Kriterien herangezogen werden. Dazu gehören unter anderem:
- der zeitliche Verlauf
- die Ausbreitung
- die Entzündungsätiologie (Ursache)
Verlauf einer Entzündung
Je nach Auslöser und Abwehrmechanismus verlaufen Entzündungen unterschiedlich schnell. Hierbei wird unterschieden in:
Akute Entzündung
Sie tritt plötzlich auf. In weiterer Folge verläuft sie in Stadien. Sofern keine Komplikationen auftreten, kommt es nach kurzer Zeit zur vollständigen Genesung.
Chronische Entzündung
Sie lässt sich unterteilen in:
- primär-chronische Entzündung: Dabei ist der chronischen Entzündung keine akute vorangegangen. Dieser Typ Entzündung beginnt schleichend und kann einen progredienten (fortschreitenden) oder schubweisen Verlauf. Eine Heilung ist meist nicht möglich.
- sekundär-chronische Entzündung: Von ihr spricht man, wenn eine akute Entzündung einen chronischen Verlauf nimmt. Der Heilungsprozess ist langwierig, bei richtiger Therapie aber von Erfolg gekrönt.
Perakute Entzündung
Sie zeichnet sich durch einen sehr schnellen Verlauf aus und führt rasch zum Tod (entweder wegen der Heftigkeit der Entzündung oder weil das Immunsystem des Körpers geschwächt ist).
Subakute oder subchronische Entzündung
Sie stellt eine Mischform aus akuter und chronischer Entzündung dar. Der Beginn der Entzündung ist nicht genau festellbar.
Weitere Formen
- rezividierende (wiederkehrende) Entzündung
Ausbreitung
Lokale Entzündung
Lokale Entzündungen sind auf einen gewissen Bereich des Gewebes beschränkt.
Folgeentzündung
Teile des pathogenen Keims verbreiten sich über den Blutkreislauf im ganzen Körper.
Entzündungsätiologie
Die Ätiologie ist die Suche nach der Ursache einer Erkrankung. In der Entzündungsätiologie gibt es unbelebte und belebte Faktoren.
Unbelebten Faktoren
Unter den unbelebten Faktoren finden sich unter anderem:
- mechanische (etwa durch eine Verletzung)
- chemische (z.B. durch Einwirkung einer Säure oder Lauge)
- thermische (durch Hitze oder Kälte)
- makromolekulare (aufgrund einer allergischen Reaktion beispielsweise gegen Pollen)
Belebte Faktoren
Belebte Faktoren wären u.a.:
- Viren
- verschiedene Bakterienarten
- Pilze
- Protozoen (Parasiten)
- Würmer
Autoren:
Philip Pfleger
Redaktionelle Bearbeitung:
Dr. med. Stefanie Sperlich
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