B-Zellen- Leukämie bald heilbar?
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Durchbruch in der Leukämieforschung: Durch Zufall sollen amerikanische Forscher eine Methode zur Heilung von Blutkrebs gefunden haben.
Krebszellen, die sich selbst bekämpfen: Forscher der medizinischen Fakultät entdeckten "durch Zufall" eine vielversprechende Heilungsmethode für die akute lymphoblastische B-Zellen-Leukämie. Jene Form der Leukämie sei besonders aggressiv und die Überlebenschancen sehr gering, daher sei diese Entdeckung besonders aufregend, so Dr. Ravi Majeti, einer der Studienautoren.
Majeti und seine Kollegen machten die glückliche Entdeckung, als sie die Leukämiezellen eines Patienten in einer angelegten Zellkultur mit "allen möglichen Dingen" beschossen, um die Zellen am Leben zu erhalten. Einige der Zellen änderten dabei ihre Form und Größe so, dass sie an Makrophagen – das sind harmlose Immunzellen – erinnerten.
Aus böse wird gut
Nachdem diese Beobachtung den Forschern erst ein Rätsel war, stießen sie auf eine Forschungsarbeit, die eine Erklärung für das Phänomen parat hatte: So hatten bereits andere Wissenschaftler festgestellt, dass sich die Vorläufer-B-Zellen von Mäusen durch ein bestimmtes Protein in Makrophagen umwandeln können.
Jene neu entstandenen Makrophagen sind nicht nur harmlos, sie sollen zusätzlich auch in der Lage sein, die übrigen, gleichartigen Krebszellen zu bekämpfen. Da sie selbst weiterhin die DNA der bösartigen B-Zelle in sich tragen – das Protein ist ja nur an die Krebszelle angedockt und dadurch harmlos – sollen sie so die bösartigen Zellen selbst besser erkennen und die Information an andere Immunzellen weitergeben können.
Neue Medikamente
Auf Basis dieser Entdeckung soll nun eine Medikation gefunden werden, die eine solche Reaktion im Blut der Patienten auslösen kann. Für andere Formen der Leukämie, etwa der akuten promyelozytischen Leukämie, gibt es bereits Präparate mit ähnlicher Wirkung, die mittlerweile zur Standardtherapie zählen.
Autoren:
Katrin Derler, BA
Redaktionelle Bearbeitung:
Helga Quirgst, MSc
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