Unterschied COPD - Asthma

COPD und Asthma sind die beiden häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen. Trotz ähnlicher Symptome handelt es sich um zwei eigenständige Krankheitsbilder, die auf unterschiedlichen Mechanismen beruhen und daher auch unterschiedliche Therapien erfordern. Aus diesem Grund ist die Unterscheidung (Differenzialdiagnose) außerordentlich wichtig.
Kurzfassung:
- COPD und Asthma sind die beiden häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen.
- Trotz ähnlicher Symptome handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Krankheitsbilder.
- COPD und Asthma unterscheiden sich auch grundlegend in ihrer Behandlung.
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COPD
Die COPD (Chronic Obstrucive Pulmonary Disease) ist eine chronische und meist fortschreitende Lungenerkrankung, die durch anhaltende Beschwerden charakterisiert ist. Ursache sind entzündete und dauerhaft verengte Atemwege. Die Verengung der Luftwege ist auch durch die Gabe von Medikamenten nicht reversibel. Die Hauptsymptome sind vermehrter Auswurf, Husten und Atemnot. Bei milden Verlaufsformen werden diese Symptome von Betroffenen – insbesondere bei Belastung – zwar bereits wahrgenommen, häufig aber noch bagatellisiert. In vielen Fällen wird erst dann ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist und sich die Beschwerden schon im Ruhezustand zeigen. COPD ist eine schleichende Erkrankung, die sich bei den meisten Patienten erst in der zweiten Lebenshälfte manifestiert. Es ist jedoch in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg jüngerer Patienten zu verzeichnen.
Asthma
Asthma bronchiale ist eine wiederkehrende, aber reversible Erkrankung der Atemwege, die mit einer Entzündung der Schleimhaut in den Atemwegen und daraus folgend einer erhöhten Empfindlichkeit des Bronchialsystems gegenüber verschiedenen Reizen einhergeht. In der Regel treten die Symptome bereits in jungen Jahren auf. Während eines Asthmaanfalls kommt es zu anfallsartiger Atemnot und Hustenattacken. Die Verengung der Bronchien ist jedoch reversibel, sodass die Lebensqualität Betroffener bei richtiger Medikation nicht eingeschränkt ist.
Genetische Veranlagung, Risikofaktoren
Bei beiden Erkrankungen führt eine genetische Veranlagung zu einer höheren Wahrscheinlichkeit des Auftretens. Auch Umweltfaktoren spielen sowohl bei Asthma als auch bei COPD eine große Rolle in der Entstehung: So zieht beispielsweise Rauchen ein erhöhtes Risiko nach sich, insbesondere für COPD.
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass ein Patient an beiden Erkrankungen gleichzeitig leidet und sich daher die Symptome überlappen. In diesem Fall spricht man von einem Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS).
Unterscheidung
Asthma | COPD | |
Ursache | Reize wie Allergene, Infektionen, Anstrengung oder Kaltluft | meist Nikotinkonsum |
Verlauf | in Episoden (Wechsel zwischen gesunden und kranken Phasen) | entwickelt sich schleichend und fortschreitend |
Alter bei Erstdiagnose | häufig Kindheit und Jugend | meist in der zweiten Lebenshälfte |
Symptome | anfallsartig auftretende Atemnot und Hustenattacken. Die Symptome treten während eines Asthmaanfalls auf und gehen dann wieder zurück. Dazwischen symptomfreie Phasen. | zunächst Atemnot bei Belastung, später auch in Ruhe, Husten und schleimiger Auswurf, der immer zäher wird. Die Symptome werden zum ständigen Wegbegleiter. Zunehmende Atemnot. |
Bronchienverengung | reversibel | bleibend |
Ansprechen auf Kortisontherapie | immer | gelegentlich |
+++ Mehr zum Thema: Kortison in der Asthmatherapie +++
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Pohl
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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