Krankenhaus - Tipps für Besucher
Der Besuch im Krankenhaus kann für den Patienten eine willkommene Abwechslung, Trost und eine Brücke zum Alltag sein. Das gilt vor allem für Kranke, die über einen längeren Zeitraum in der Klinik bleiben müssen.
Flexible Besuchszeiten
Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über die Besuchszeiten. In vielen Krankenhäusern kann man inzwischen den ganzen Tag über und auch am frühen Abend kommen. Vorteilhafter für einen Besuch ist allerdings meist der Nachmittag, da am Vormittag die Visite stattfindet und die körperliche Pflege und Therapie der Patienten erfolgt. Sollten Sie nur ausserhalb der Besuchszeiten kommen können, ist dies in Absprache mit dem Personal in der Regel ebenfalls möglich.
Wann und wie lange?
Behalten Sie im Blick, ob Sie den Patienten ermüden. Besonders kurz nach einem Eingriff ist ein Patient meist schnell erschöpft. Das gilt vielleicht auch für Zimmernachbarn, die ruhebedürftig sind. Vor allem für geschwächte Patienten sind kurze, aber regelmässige Besuche besser.
Sprechen Sie sich mit anderen Besuchern ab. Wenn alle gleichzeitig kommen, hat der Kranke wenig vom Einzelnen und wird schneller müde.
Das richtige Mitbringsel
Ideal ist es natürlich, wenn Sie den Patienten selbst fragen, was er im Krankenhaus brauchen könnte. Ansonsten freuen sich viele beispielsweise über ein Buch oder eine Zeitschrift, Kreuzworträtsel und sonstigen Zeitvertreib. Bevor Sie Obst und Süssigkeiten mitbringen, sollten Sie sich erkundigen, ob dies nicht möglicherweise mit einer verordneten Diät kollidiert. Schnittblumen sind dagegen oft ein willkommenes Mitbringsel. Topfblumen dagegen sind in vielen Krankenhäusern verboten, da mit der Erde unnötig Keime ins Krankenhaus getragen werden.
Umgang mit Patienten
Treten Sie weder zu mitleidig noch zu lebhaft auf. Beides ist für das ohnehin oft angeschlagene Selbstwertgefühl des Kranken ungünstig.
Setzen Sie sich nicht unaufgefordert auf das Bett des Patienten - zum einen aus hygienischen Gründen, zum anderen weil das Bett den letzten Rest Privatsphäre darstellt, der bleibt.
Sie können dem Patienten anbieten, kleinere Besorgungen für ihn zu erledigen. Wenn Sie dem Kranken sehr nahe stehen, können Sie eventuell auch pflegerische Aufgaben übernehmen wie Fingernägel schneiden oder frisieren.
Testen Sie vorsichtig, ob der Patient über seine Situation sprechen mag, und respektieren Sie es, wenn er das nicht möchte. Andererseits sollten Sie ein offenes Ohr haben, wenn der Kranke mit Ihnen über seine Sorgen und Ängste sprechen möchte. Vorschnelle Beschwichtigungen und falscher Trost verstärken das Gefühl, unverstanden und alleingelassen zu sein.
Infobörse
Alltägliches, Ungewöhnliches und ein bisschen Klatsch: Erzählen Sie dem Patienten, was während seines Krankenhausaufenthalts draussen passiert. So kann er Anteil nehmen und fühlt sich weniger isoliert.
Kinder als Besucher
Lange war kleinen Kindern der Besuch im Krankenhaus untersagt. Sie galten als potenzielle Überträger von Kinderkrankheiten und anderen Infektionen. Und auch die Unruhe, die kleine Besucher oft mit sich bringen, war unerwünscht. Inzwischen hat sich die Haltung der meisten Krankenhäuser geändert. Die meisten Kinder sind zumindest gegen die gängigen Kinderkrankheiten geimpft und statt als Störenfriede gelten sie als Lichtblick in der Krankenhaustristesse. Fragen Sie trotzdem vorher nach, ob Ihre Kleinen willkommen sind. Kränkelnde Kinder gehören allerdings als Besucher nicht ins Krankenhaus. Das gilt aber gleichermassen für kranke Erwachsene.
Intensivstation
Auf der Intensivstation gelten Sonderregelungen. So sind beispielsweise die Besuchszeiten wegen des hohen Betreuungsaufwands eingeschränkt. Aber auch hier sind nach Absprache Besuche ausserhalb der Besuchszeiten möglich. Denn der Kontakt mit den Angehörigen ist gut für Gemüt und Heilungschancen des Patienten. Selbst wenn der Patient wenig mitzubekommen scheint, können Ansprache und Körperkontakt durch die Angehörigen Kraft geben.
Zum Schutz des Patienten muss der Besucher strenge Hygienemassnahmen einhalten. Anders als auf anderen Stationen ist der Besuch von Kindern unter 14 Jahren auf der Intensivstation strenger reglementiert, aber nicht unmöglich. Während früher oft angenommen wurde, Kinder seien mit der Situation überfordert, hat sich inzwischen gezeigt, dass der Anblick von Schläuchen und medizinischen Geräten sie nicht verstört, sofern ihnen erklärt wird, wozu diese gut sind.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.