Fruchtzucker, gut oder böse?

Kommentar von Dr. Ludwig Kaspar zum Thema Fruchtzucker.
Ich bin nicht nur Arzt, sondern auch begeisterter Bergsteiger. Wenn ich bei einer meiner Touren müde werde, also einen sogenannten "Hungerast" bekomme, greife ich zum guten alten Apfel: Herzhaft beiße ich hinein, saftig (H2O!), süß (Fruchtzucker!) – eine wahre Wohltat! Nach zehn Minuten ist die Energie wieder zurück, weiter geht’s!
Der Fruchtzucker (Fructose) hat heutzutage ein schlechtes Image. Woher kommt’s? Schuld ist die Lebensmittelindustrie: Weil Fructose eine stärkere Süßkraft als Glucose (Traubenzucker) hat, wird sie in künstlicher Form Getränken und Fertigprodukten zugesetzt. Bei übermäßigem Verzehr kann das verheerende Folgen haben, z.B. die Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber oder Diabetes Typ 2.
Der Fruchtzucker in Obst wäscht seine Hände hingegen in Unschuld: Er ist Bestandteil eines ganzen Nährstoffpakets aus Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. In dieser Kombi schadet Fructose keineswegs. Greifen Sie bei Obst also ruhig weiter zu. Das schmeckt und gibt Kraft!
Autoren:
Dr. Ludwig Kaspar
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Julia Wild
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