Abschied von einer Kämpferin

Kommentar von Dr. Ludwig Kaspar zum Tod von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.
Ich arbeitete damals als Notarzt bei der Flugambulanz und wurde gerufen, um die junge Urlauberin nach einem Brandunfall heim zu holen: Beim Camping war Sabine der Spiritus-Kocher explodiert.
Ihre gute Laune hat ihr das nicht verdorben. Wer an Sabine Oberhauser denkt, der hat eine starke Frau vor Augen mit einem ansteckenden, von Herzen kommenden Lachen – und so aufrichtig wie ihr Lachen waren auch immer ihre Worte: Die engagierte Kinderärztin hat den Menschen, denen sie begegnete die Wahrheit gesagt. Mit einer Geradlinigkeit, die in der Politik heute selten geworden ist.
In ihrer politischen Laufbahn fiel es Sabine Oberhauser oft zu, unpopuläre Maßnahmen umzusetzen: So fällt unter anderem das Rauchverbot in der Gastronomie in ihre Zeit als Gesundheitsministerin. Aber Gegenwind hat die Sozialdemokratin nie gescheut. Wenn sie an eine Sache geglaubt hat, war sie eine Kämpferin. Bis zum Schluss.
Autoren:
Dr. Ludwig Kaspar
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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