Wenn der (Kinder-)Schuh drückt

Zu kurze Kinderschuhe können Kinderfüße schädigen. Worauf es beim Vermessen des Fußes ankommt, lesen Sie hier.
Schnell noch Sommerschuhe besorgen bevor es in den Urlaub geht? Dann sollten Sie auf die richtige Größe achten. Denn was so selbstverständlich klingt, ist es leider nicht: Zwei Drittel aller Kinder tragen zu kurze Schuhe. Das ergaben Untersuchungen, die ein österreichisches Forschungsteam in sieben europäischen Ländern an rund 10.000 Kindern durchführte.
Die falsche Schuhgröße stellt jedoch ein Gesundheitsrisiko dar: Kinderfüße werden durch zu kurze Schuhe geschädigt, dauerhafte Fehlstellungen der Zehen - zum Beispiel Hallux Valgus - können die Folgen sein.
Passt der Schuh?
Der Griff zur falschen Größe hat viele Ursachen. Erstens sind die meisten Kinderschuhe Mogelpackungen und im Schuh ist nicht drinnen, was draufsteht: Mehr als 90% der Kinderschuhe sind kürzer als angegeben – und zwar bis zu 6 Größen. Eine verbindliche Norm für Schuhgrößen gibt es nicht, auch jeder Schnitt ist anders.
Zweitens – und das mag jetzt überraschend kommen – spüren Kinder nicht, wenn die Schuhe zu kurz sind. Untersuchungen belegen, dass Kinder unter 10 Jahren zu kurze Schuhe meistens als passend bezeichnen. "Passen dir die Schuhe?" ist somit keine geeignete Frage, um tatsächlich das richtige Paar zu eruieren...
Der Trick mit dem Papp-Knick
Was tun? Passende Schuhe sollten mindestens 12 mm länger als die Füße sein. Das lässt sich mit einer Papp-Schablone rasch überprüfen: Kind auf einen Karton stellen, Fußumriss zeichnen und an der längsten Zehe 12 mm hinzufügen. Den Karton ausschneiden und in den Schuh stecken. Biegt sich die Papp-Schablone auf, ist der Schuh zu kurz.
Das Forschungsteam empfiehlt Eltern regelmäßig zu kontrollieren, ob im Schuh noch mindestens 12 mm Spielraum vorhanden sind.
Autoren:
Nicole Kolisch
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Astrid Leitner
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