Viele Menschen suchen natürliche Hilfe bei einer Blasenentzündung. Homöopathie etwa kann gegen die Beschwerden helfen. Cantharis ist hier das am häufigsten benutzte Homöopathikum. Aber auch mit Mitteln wie Pulsatilla, Sepia oder Staphysagria lässt sich eine Blasenentzündung homöopathisch behandeln. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema Blasenentzündung & Homöopathie!
Homöopathie bei Blasenentzündung wird sowohl bei einmalig auftretenden Fällen als auch bei Neigung zu häufig wiederkehrenden Harnwegsinfekten eingesetzt. Im Fall einer chronischen Erkrankung muss die Behandlung von einem ausgebildeten Homöopathen nach einer ausführlichen homöopathischen Anamnese durchgeführt werden.
Selbstständig sollten Sie homöopathische Globuli gegen Blasenentzündung nur bei unkomplizierten Infektionen einsetzen, die aus der völligen Gesundheit heraus entstanden sind. Meist ist dann auch klar, wodurch die Beschwerden ausgelöst wurden. Das können zum Beispiel eine Unterkühlung durch das Sitzen auf einem kalten Stein oder die Kombination von nasser Badekleidung und kaltem Wind sein. Auch sexuelle Aktivität kann dazu führen, dass Erreger über die Harnröhre in die Blase gelangen und eine Blasenentzündung auslösen.
Wer besonders von der Behandlung mit Homöopathie bei Blasenentzündung profitieren kann, sind Schwangere, Kinder und alte Menschen. In diesen Fällen will man schulmedizinische Medikamente (wie Antibiotika) möglichst sparsam oder gar nicht verwenden. Aber gerade diese Personengruppen leiden häufig unter einer Blasenentzündung.
Welche Globuli gegen Blasenentzündung am besten geeignet sind, hängt von den Beschwerden und Auslösern ab. Wichtig bei der Auswahl ist zum Beispiel, ob die Schmerzen brennend, drückend, stechend oder krampfhaft sind. Sie können im Unterbauch oder der Harnröhre auftreten und in unterschiedliche Richtungen ausstrahlen. Homöopathie-Mittel werden passend zum individuellen Beschwerdebild ausgewählt.
In der folgenden Liste finden Sie die gängigsten homöopathischen Mittel bei einer akuten Blasenentzündung und in welchen Fällen sie eingesetzt werden:
bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung
bei heftigem Brennen in der Blase
bei schneidenden, reißenden Schmerzen beim Wasserlassen
wenn Kinder bei Harndrang aus Angst vor den Schmerzen beim Wasserlassen schreien
wenn der Urin heiß, dunkelrot, klar oder blutig ist
bei viel Durst
bei einer Blasenentzündung nach einer Unterkühlung
bei einer Blasenentzündung als Folge eines Schrecks
bei brennenden und stechenden Schmerzen, schon zu Beginn des Wasserlassens
bei häufigem, schmerzhaftem Harndrang
wenn der Urin heiß ist und nur tröpfelnd abgeht
wennFrauen oft der Menstruation oft an Blasenentzündungen leiden
wenn Wärme die Beschwerden verschlimmert
wenn Kälte die Schmerzen bessert
bei wenig Durst
wenn es zu Wassereinlagerungen kommt (z.B. um die Augen oder an den Unterschenkeln)
bei Blasenentzündung nach einer mechanischen Verletzungen
bei ständigem Harndrang, der Urin geht aber nur tropfenweise ab
bei Blut im Urin als Folge der Verletzung
bei Furcht vor Berührung
bei ständigem Harndrang
wenn der Urin tröpfelt
wenn der Urin entlang der Harnröhre brennt
wenn die Blase empfindlich gegen Druck und Erschütterung reagiert
wenn Schmerzen ganz plötzlich kommen und gehen
wenn nach dem Urinieren der Betroffene oft sitzen bleibt und sich vergeblich müht, noch etwas Urin zu lassen
wenn der Kopf heiß ist, die Füße und Hände aber sind kalt
bei Schmerzen in der Harnblase vor und nach dem Urinieren
bei schneidendem, brennendem, krampfartigem Schmerz
wenn der Kranke die Beine anzieht und vor Schmerzen schreit
wenn jeder einzelne Tropfen Urin in der Harnröhre wie Feuer brennt
wenn der Harndrang durch geringste Menge Urin in der Blase verursacht wird
wenn der Urin oft blutig ist
wenn der Kranke ruhelos ist und oft die Körperposition wechselt
wenn bei jeder Erkältung eine Blasenentzündung auftritt
wenn die Beschwerden besonders nach kalter Nässe auftreten
wenn die Beschwerden oft nach heißen Tagen, wenn es abends abkühlt auftreten
wenn der Kranke muss schnell zur Toilette muss, sobald man abkühlt
bei anhaltendem Harndrang
bei blutigem Urin
bei Druck-, Schwere- und Völlegefühl in der Blase
wenn man lange warten muss, bis der Urin zu fließen beginnt
wenn der Urin trüb und milchig, übelriechend und mit rötlichem, sandigem Bodensatz ist
wenn Kinder bei Harndrang schreien
wenn nachts manchmal unwillkürlich Urin abgeht
bei tagsüber normaler oder niedriger Urinmenge und nachts ständigem Wasserlassen
bei Blähungen und Völlegefühl im Bauch
bei ständigem, aber erfolglosem Harndrang
wenn der Urin nur tropfenweise abgeht
wenn sich nach dem Wasserlassen der Blasenausgang zu verkrampfen scheint
wenn die Beschwerden oft durch den Aufenthalt in der Kälte ausgelöst werden
wenn örtliche Wärmeanwendungen die Beschwerden bessern
wenn die Beschwerden äußerst schmerzhaft sind
bei krampfhaftem Abgang von Urin, brennendem und stechendem Schmerz
wenn jeder Tropfen Urin in der Blase Harndrang verursacht
wenn bei Husten, Niesen oder Lachen etwas Urin abgeht
bei Harndrang immer, wenn man auf dem Rücken liegt
wenn beim Gang zur Toilette schon das Gefühl einstellt, als würde der Urin abgehen
beim Gefühl, als sei die Blase zu voll
wenn die Beschwerden besonders vor der Menstruation auftreten
bei unerträglichen Schmerzen am Ende des Urinierens
wenn man im Sitzen keinen Urin lassen kann
wenn im Stehen der Urin gut abfließt
beim Abgang von „rötlichem Sand“ mit dem Urin
wenn nachts Urin manchmal unwillkürlich abgeht
wenn man sich auf seine Blase konzentrierenmuss, weil sonst der Urin unwillkürlich abgeht
bei Harndrang, „als ob die Gebärmutter nach außen drängen würde“
wenn beim Husten, Niesen oder Lachen Urin abgeht
wenn der Urin milchig ist und brennt wie Feuer
bei plötzlichem Harndrang, mit Schneiden wie von Messern und Schaudern am ganzen Körper
wenn bei Frauen die Beschwerden während der Menstruation schlimmer werden
bei Blasenentzündung nach Geschlechtsverkehr
besonders bei jungen Frauen (nach den ersten sexuellen Erfahrungen)
beim Gefühl, nach dem Wasserlassen nicht fertig zu sein
wenn der Urinabgang brennt und beißt
wenn der Urin blutig ist
bei häufigem und schmerzhaftem Harndrang
bei brennenden Schmerzen, die zwischen den Blasenentleerungen anhält
wenn die Beschwerden durch die Entrüstung über die Handlungen anderer oder von sich selbst ausgelöst werden
Wenn Sie ein bei einer Blasenentzündung Homöopathie selbstständig anwenden wollen, verwenden Sie niedrige Potenzen: Nehmen Sie von der Potenz D6 oder C6 drei Globuli ein, die Sie unter der Zunge zergehen lassen. Sie können die Einnahme bei Bedarf stündlich wiederholen, allerdings nicht öfter als zehnmal am Tag.
Sie können bei einer Blasenentzündung Globuli auch in der Potenz D12 selbstständig einsetzen. Nehmen Sie davon fünf- bis sechsmal täglich drei Globuli ein.
Höhere Potenzen wie C30, C200 oder C1000 sind für die Behandlung einer chronischen oder sehr stark ausgeprägten Blasenentzündung geeignet. Homöopathie-Behandlungen mit dermaßen hohen Potenzen sind ausgebildeten Therapeuten vorbehalten: Nehmen Sie diese Potenzen nur dann ein, wenn der Homöopath sie verordnet hat und der Verlauf der Erkrankung medizinisch überwacht wird.
Bei einer Blasenentzündung besteht die Gefahr, dass sich die Entzündung über die Harnleiter bis in die Nieren ausbreitet. Darauf weisen zum Beispiel Schmerzen im Bereich des Rückens oder auf Taillenhöhe hin: In solchen Fällen müssen Sie sofort den Arzt aufsuchen! Das gleiche gilt, wenn plötzlich hohes Fieber oder Schüttelfrost auftreten. Auch das kann ein Anzeichen für die Ausbreitung der Infektion auf die Nieren sein.
Auch, wenn im Bereich der Harnblase die Beschwerden sehr ausgeprägt sind und die Globuli gegen Blasenentzündung keine deutlich spürbare Wirkung zeigen, sollten Sie zum Arzt gehen.
Bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen ist es zudem nötig, mögliche körperliche Ursachen ärztlich abklären zu lassen. Die dafür notwendigen Untersuchungen kann der Urologe durchführen.
In den meisten akuten Fällen lohnt sich ein Versuch mit Homöopathie gegen die Blasenentzündung vorzugehen. In leichten Krankheitsfällen genügt manchmal schon die alternativmedizinische Behandlung – zusammen mit allgemeinen Maßnahmen wie viel Trinken oder das Auflegen einer Wärmflasche. Manchmal ist aber eine schulmedizinische Behandlung unverzichtbar bei einer Blasenentzündung. Homöopathie kann dann zumindest begleitend eingesetzt werden.
Hinweis:
Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Dr. Manuela Mai studierte Medizin an den Universitäten Heidelberg und Mannheim. Nach dem Studium sammelte sie klinische Erfahrung in der Gynäkologie, der Pathologie sowie der klinischen Pharmakologie. Sie interessiert sich besonders für die großen Zusammenhänge, die zu Krankheiten führen - auch abseits der Schulmedizin. Sie absolvierte Zusatzausbildungen in klassischer Homöopathie sowie Ohr- und Schädelakupunktur.