Heilpflanzen für Gehirn und Nerven

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Geistig fit bis ins hohe Alter – diesen Wunsch hegen viele Menschen. Ginkgo und Ginseng können dazu beitragen, dass er sich erfüllt: Die in Asien seit langem geschätzten Heilpflanzen können gegen eine nachlassende Konzentrations- und Gedächtnisleistung helfen. Auch für Tinnitus, Kopfschmerzen, Migräne und Nervenschmerzen kennt die Phytomedizin wirksame pflanzliche Mittel. Lesen Sie hier mehr über Heilpflanzen für Gehirn und Nerven.

Heilpflanzen für Gehirn und Nerven

Vorbeugen und lindern

Wie gut Konzentration und Gedächtnis funktionieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Sauerstoff- und Nährstoffversorgung, Schlafqualität und -quantität sind einige davon. Auch das Alter und Stressbelastungen haben einen Einfluss auf die Konzentrations- und Merkfähigkeit.

Bis zu einem gewissen Grad kann diese durch Heilpflanzen – nämlich Ginkgo und Ginseng – verbessert werden. Auch bei anderen Problemen im Bereich von Nerven und Gehirn kann die Phytomedizin wertvolle Hilfe bieten: So lassen sich etwa Nerven- und Kopfschmerzen mit diversen Heilpflanzen lindern. Bei Migräne können pflanzliche Mittel auch vorbeugend wirken.

Die bekanntesten Heilpflanzen für Gehirn und Nerven

Welche Heilpflanzen auf den Denkapparat wirken, lesen Sie hier:

Ginkgo (Ginkgo biloba) ist eine alte Heilpflanze, die zur Verbesserung der Durchblutung etwa bei Demenz verwendet wird. Lesen Sie darüber in dem Beitrag Ginkgo!

Ginseng-Wurzel wird bei Schwäche, Müdigkeit und nachlassender Konzentration angewendet. Lesen Sie mehr über Ginseng!

Das ätherische Öl der Fichte wird bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen angewendet. Lesen Sie mehr über die Fichte!

Cayennepfeffer wird zur Behandlung von Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen sowie Juckreiz angewendet. Lesen Sie mehr über den Cayennepfeffer!

Die Latschenkiefer wirkt lindernd bei Entzündungen der Atemwege, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen. Lesen Sie mehr über die Latschenkiefer!

Mutterkraut wird seit langem zur Vorbeugung von Migräne angewendet. Zudem soll es auch bei Fieber und Rheuma helfen. Lesen Sie mehr über Mutterkraut!

Das ätherische Öl der Kiefer setzt man gegen entzündete Atemwege, Muskel- und Nervenschmerzen ein. Lesen Sie mehr über die Heilkraft und Anwendung der Kiefer!

Die Japanische Minze liefert das Minzöl, das etwa bei Blähungen, Atemwegsentzündungen, Muskel- und Nervenschmerzen hilft. Lesen Sie mehr über Minzöl!

Die Pfefferminze hilft etwa gegen Magen-Darm-Krämpfe, Kopf-, Nerven- und Muskelschmerzen. Lesen Sie mehr zu Pfefferminze und Pfefferminzöl!

Mate-Tee wirkt anregend und harntreibend. Er wird daher gegen Ermüdungszustände und leichte Harnwegsbeschwerden eingesetzt. Lesen Sie mehr über Mate!

Weidenrinde wird etwa bei fieberhaften Erkrankungen, Rheuma, Arthrose und Kopfschmerzen angewendet. Lesen Sie mehr über die Weidenrinde!

Die Wirkung von Heilpflanzen hat ihre Grenzen. Wenn Ihre Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Häufige Probleme mit Gehirn, Gedächtnis und Nervensystem

Im höheren Alter entwickeln viele Menschen eine Demenz. Darunter versteht man den organisch bedingten Verlust geistiger Fähigkeiten wie Gedächtnis, Denkvermögen und Sprache. Die Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche lässt sich mithilfe von Ginkgo verbessern. Der Effekt beruht auf einer Steigerung der Hirndurchblutung.

Generell bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit wird die Einnahme von Ginseng empfohlen. Auch in der Rekonvaleszenz und bei Schwäche- und Müdigkeitsgefühl kann die Wurzel der Staude heilsam wirken.

Zu den klassischen Heilpflanzen bei Kopfschmerzen zählen Minze und Pfefferminze. Beide enthalten den kühlenden und schmerzlindernden Wirkstoff Menthol. Besonders Pfefferminze wird auch zur Behandlung von Migräne angewendet. Zur Vorbeugung der heftigen Schmerzattacken wird Mutterkraut empfohlen.

Bei Nervenschmerzen kommen Nadelhölzer zum Einsatz: Die durchblutungsfördernde Wirkung von Latsche, Kiefer und Fichte kann die Beschwerden lindern.

Das Gehirn kurz erklärt

Das Gehirn bildet zusammen mit dem Rückenmark das Zentrale Nervensystem (ZNS). Es besteht aus etwa 100 Milliarden Zellen und kann in verschiedene Abschnitte gegliedert werden, die jeweils vorrangig bestimmte Aufgaben erfüllen.

So steuert etwa das Stammhirn lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Herzfrequenz, das Kleinhirn kümmert sich unter anderem um die Bewegungskoordination. In der äusseren Schicht des Grosshirns, der Hirnrinde, sind beispielsweise die Lern-, Sprech- und Denkfähigkeit, das Bewusstsein und das Gedächtnis lokalisiert.

Für eine optimale Leistungsfähigkeit muss das Gehirn ausreichend durchblutet sein. Vier grosse Gefässe transportieren den roten Körpersaft vom Rumpf in den Kopf und verzweigen sich dort mehrfach, um alle Nervenzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen zu können.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Quellen:
  • Jänicke, C. et Grünwald, J.: Alternativ heilen, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Kooperation Phytopharmaka GbR: www.koop-phyto.org (Abruf: 11.03.2021)
  • Mayer, J.G. et al.: Handbuch der Klosterheilkunde, Zabert Sandmann Verlag, 10. Auflage, 2006
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