Heilpflanzen für die Gefäße

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Alle NetDoktor.ch-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Blutergüsse, Venenschwäche, Krampfadern, Arteriosklerose – Blutgefässe können aus unterschiedlichsten Gründen geschädigt und in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Mit ihren heilsamen Inhaltsstoffen bieten Heilpflanzen wie Arnika, Rosskastanie und Knoblauch bei solchen Gefässproblemen und -erkrankungen eine wirksame Hilfe. Erfahren Sie hier mehr über Aufbau und Funktion der Gefässe, häufige Gefässprobleme und dafür empfohlene Heilpflanzen.

Heilpflanzen für die Gefäße

Vorbeugen und lindern

Gefässstärkend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend: Heilpflanzen können bei der Behandlung von Schädigungen und Erkrankungen der Blutgefässe wertvolle Hilfe leisten. Die pflanzlichen Mittel werden meist äusserlich etwa in Form von Umschlägen und Einreibungen angewendet.

In einigen Fällen hat sich auch eine innerliche Anwendung bewährt, so zum Beispiel die Einnahme von Rosskastanienextrakt oder Buchweizen-Tee bei Venenleiden. Heilpflanzen können aber nicht nur bereits bestehende Gefässbeschwerden lindern, sondern in manchen Fällen auch vorbeugen. Ein Beispiel ist die Prävention von Arteriosklerose mithilfe von Knoblauch.

Die bekanntesten Heilpflanzen für die Gefässe

Die bekanntesten Heilpflanzen für Gefässe finden Sie hier.

Knoblauch (Allium sativum) beugt Arterienverkalkung vor und hilft gegen erhöhte Blutfettwerte wie Cholesterin. Lesen Sie mehr über Knoblauch!

Arnika wird äusserlich bei Blutergüssen, Prellungen und rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden angewendet. Lesen Sie mehr über die Wirkung von Arnika!

Rosskastanie hilft bei Venenschwäche mit Symptomen wie schwere, schmerzende Beine. Lesen Sie mehr über die Heilkraft der Rosskastanie!

Steinklee ist ein probates Venenmittel und hilft etwa bei chronischer Venenschwäche sowie Lymphstau. Lesen Sie mehr über die Heilkraft von Steinklee!

Beinwell wird äusserlich etwa bei Zerrungen, Prellungen, Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Lesen Sie hier mehr über die Wirkung von Beinwell!

Buchweizen hilft bei Gefässerkrankungen wie chronischer Venenschwäche und Blutzirkulationsstörungen. Erfahren Sie jetzt mehr über Buchweizen!

Hamamelis wird vor allem bei Hämorrhoiden, Hautentzündungen und Durchfall eingesetzt. Lesen Sie mehr über die Hamamelisund ihre Wirkung!

Blutgefässe kurz erklärt

Die Gefässe stellen die Transportwege dar, über die das Blut im Körper zirkuliert. Blutgefässe, die vom Herzen weg in die verschiedenen Körperregionen führen, werden Arterien genannt. Gefässe, die das Blut wieder zum Herzen zurückbringen, nennt man Venen. Die Wand der Gefässe ist dreischichtig aufgebaut aus flachen Endothelzellen (innen), einer Muskelschicht (in der Mitte) und einer Bindegewebsschicht (aussen).

Je nach ihren Aufgaben weisen die Gefässe in verschiedenen Abschnitten unterschiedlich ausgeprägte Wandschichten auf. In den Arterien reicht die Pumpkraft des Herzens für einen ausreichenden Blutstrom aus. In den Venen braucht es zusätzliche Mechanismen, damit das Blut in die richtige Richtung – zum Herzen hin – fliesst und nicht etwa in den Beinen der Schwerkraft folgend absackt.

Einer dieser Mechanismen beruht auf Ventilen: Das Endothel ist stellenweise zu Taschenklappen ausgestülpt, welche einen Rückfluss des Blutes verhindern. Nur die Venen in der Nähe des Herzens brauchen keine solchen Venenklappen, weil hier die starke Sogwirkung, die vom rechten Herzen ausgeht, für einen korrekten Blutfluss ausreicht.

Häufige Probleme

Eine häufige Erkrankung der Arterien ist die Arteriosklerose („Arterienverkalkung“). Hierbei weist die innere Schicht der Arterienwand krankhafte Ablagerungen aus Blutfetten (wie Cholesterin), Blutgerinnseln, Bindegewebe und Kalk auf. Der betreffende Gefässabschnitt ist dadurch verengt oder sogar ganz verschlossen, die Gefässwand ist weniger elastisch. Arteriosklerose zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Knoblauch kann – auch vorbeugend – bei Arteriosklerose helfen: Er kann die Blutfettwerte leicht senken und die Bildung von Blutgerinnseln hemmen.

Die Venenschwäche (Veneninsuffizienz) ist eine weit verbreitete Funktionsstörung der Venen und betrifft vor allem die Beinvenen: Durch das allmähliche Versagen der Venenklappen sackt das Blut in den Beinen ab. Das erhöht den Druck auf die Wand der betreffenden Venenabschnitte, wodurch diese sich mit der Zeit weiten. Sie werden dann an der Haut als Besenreiser (kleinere Venen) oder Krampfadern (grössere Venen) sichtbar.

Bei weiterem Fortschreiten der Venenschwäche entwickelt sich das Krankheitsbild der chronisch venösen Insuffizienz, die mit Schwellungen und Hautveränderungen einhergeht. Die Phytotherapie empfiehlt bei Venenschwäche Heilpflanzen wie Rosskastanie und Weinlaub: Ihre Inhaltsstoffe stärken die Venen und wirken abschwellend.

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden
Datum :
Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Quellen:
  • Huppelsberg, J. & Walter, K.: Kurzlehrbuch Physiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2009
  • Jänicke, C. & Grünwald, J.: Alternativ heilen, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Kooperation Phytopharmaka GbR: www.koop-phyto.org (Abruf: 12.03.2021)
  • Mayer, J.G. et al.: Handbuch der Klosterheilkunde, Zabert Sandmann Verlag, 10. Auflage, 2006
Teilen Sie Ihre Meinung mit uns
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie NetDoktor einem Freund oder Kollegen empfehlen?
Mit einem Klick beantworten
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
0 - sehr unwahrscheinlich
10 - sehr wahrscheinlich