Diabetes: Dicker Bauch kein "Männerproblem"
"Unser Recht auf eine gesunde Zukunft": Der diesjährige Weltdiabetestag am 14. November ist den Frauen gewidmet. Denn Bauchfett, das die Entstehung von Diabetes fördert, ist längst keine reine Männersache mehr.
In Österreich leben aktuell rund 600.000 bis 650.000 Menschen mit Diabetes – das sind etwa 9% der Bevölkerung. Die Österreichische Diabetikervereinigung (ÖDV) warnt besonders vor der steigenden Zahl von Diabetes-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Der diesjährige Weltdiabetestag am 14. November ist den Frauen gewidmet – frei nach dem Motto "Unser Recht auf eine gesunde Zukunft". Denn Diabetes ist bei weitem keine Männerkrankheit: Insgesamt sind weltweit 199 Millionen Frauen an Diabetes erkrankt. Prognosen zufolge soll die Zahl bis 2040 auf 313 Millionen ansteigen.
Was ist Diabetes?
Diabetes – umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt – umfasst chronische Stoffwechselerkrankungen, bei denen zu wenig Insulin gebildet wird. Gemeinsames Symptom aller unbehandelten Patienten sind erhöhte Blutzuckerwerte.
Bei Typ 1 Diabetes liegt ein absoluter Mangel am Hormon Insulin zu Grunde, der meistens (aber nicht immer!) bereits im Kinder- und Jugendalter auftritt. Bei Typ 2 Diabetes entwickelt sich zunächst eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen auf Insulin. Man spricht von der sogenannten Insulinresistenz, die sich fast immer auf Basis des Übergewichts entwickelt. Die insulinproduzierenden Zellen sind durch die jahrelange Überproduktion von Insulin schließlich "erschöpft".
Die Unterschiede auf einen Blick

Lebensstil entscheidend
Obwohl der Typ-2-Diabetes lange Zeit als "Altersdiabetes" galt, lässt er sich immer öfter auch bei Teenagern und jungen Erwachsenen beobachten. Grund dafür ist das zunehmende Problem des Übergewicht bzw. der Fettleibigkeit unter Kindern und Jugendlichen. Die Erkrankung beginnt meist schleichend und wird oft zu spät erkannt.
85–90 % aller Diabetiker sind Typ-2-Diabetiker. Ein Zuviel an Zucker (Hyperglykämie) ist jedoch weniger "süß" als es zunächst klingt: Als Folge finden sich Schäden wie koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zudem ist die Gefahr der Erblindung, des Nierenversagens und der Amputation von Extremitäten deutlich erhöht. All diese Komplikationen können jedoch bei entsprechender Behandlung weitgehend vermieden werden.
Eine besondere Bedeutung kommt der Prävention zu: Neben einer genetischen Veranlagung gilt Übergewicht, vor allem in seiner bauchbetonten Form, als wichtigster Risikofaktor. Dieses geht zumeist mit hohem Blutdruck (Hypertonie) und erhöhten Blutfettwerten einher.
Ernährungstipps von KAV-Experten
Übergewicht lässt sich durch entsprechenden Lebensstil vermeiden – durch bewusste Ernährung und regelmäßige Bewegung. Das gilt bereits für Kinder, die stundenlang die Schulbank drücken, und gewinnt mit zunehmendem Alter noch mehr an Bedeutung.
Der diät- und ernährungsmedizinische Beratungsdienst des Sozialmedizinischen Zentrums Ost – Donauspital bietet Rezeptvorschläge an. Die Rezept-Tipps des KAV – hier im Überblick – sind nach Jahreszeiten sortiert und für Menschen gedacht, die sich bewusst ernähren möchten. Ein gesunder Speiseplan muss nicht eintönig sein: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Orangensalat mit Feigen und Zimt? Da wird einem trotz kaltem Wetter warm ums Herz – und Ihr Körper wird es Ihnen danken.
Autoren:
Nicole Kolisch, Tanja Unterberger, Bakk. phil.
Redaktionelle Bearbeitung:
Katrin Derler, BA
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