Überstunden machen krank

Überstunden und Stress erhöhen das Risiko für koronare Herzkrankheiten (KHK). Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie aus Finnland.
Regelmäßige Überstunden und der damit einhergehende Stress erhöhen das Risiko für koronare Herzerkrankungen, etwa Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Unter koronaren Herzerkrankungen versteht man Erkrankungen der Herzkranzgefäße, die meist durch Arteriosklerose – "Arterienverkalkung" – verursacht werden. Die durch die Atherosklerose verengten oder verstopften Gefäße können in weiterer Folge zu den oben genannten Erkrankungen führen.
Ursache beruht auf verschiedenen Faktoren
Warum Überstunden das Risiko für koronare Herzkrankheiten erhöhen, erklären sich die ForscherInnen aus Finnland durch verschiedene Mechanismen. Einerseits führt ein über längere Zeit andauerndes Stresslevel zu einer Fehlregulation jener biologischen Systeme, die während einer Stressreaktion primär aktiviert werden. Diese sogenannte Dysregulation kann Einfluss auf die Entstehung von endokrinen, metabolischen, autoimmunologischen und psychiatrischen Erkrankungen nehmen. Die daraus resultierten Erkrankungen sind wiederum ein Risikofaktor für KHK.
Überstunden gehen mit ungesundem Lebensstil einher
Dass regelmäßige Überstunden der Gesundheit nicht förderlich sind, haben auch andere Untersuchungen gezeigt. Diese sehen nämlich einen Zusammenhang zwischen Überstunden und einem ungesundem Lebensstil. Wenig Bewegung, ungesunde Ernährungsgewohnheiten und Nikotin werden hier als Faktoren genannt. Aus dem ungesunden Lebensstil resultieren wiederum andere Probleme, wie ein erhöhter Blutdruck, Gefäßerkrankungen, Angst, Depression, Übergewicht und Diabetes Typ 2 .
Schichtarbeit und Schlafmangel als Risiko
Besonders gefährdet zu sein scheinen Schichtarbeiter, die zudem auch noch Überstunden machen müssen. Der damit einhergehende Schlafmangel und unregelmäßige Lebensstil soll sich negativ auf die Herzgesundheit der Angestellten auswirken.
Autoren:
Helga Quirgst, MSc
Redaktionelle Bearbeitung:
Philip Pfleger
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