HPV-Impfung wird gratis
Die Impfung gegen das Humane Papilloma Virus schützt vor Krebs und Hautkrankheiten. Nicht nur Frauen. Möglichst früh impfen bietet den besten Schutz.
Erstaunlich aber wahr: Viren können Krebs auslösen. Das beste Beispiel dafür ist das Humane Papilloma Virus (HPV). Es kann über die Dauer von zehn bis 25 Jahren vor allem Gebärmutterhalskrebs, aber auch Karzinome des Rachens und der Genitalien auslösen. Das Virus ist weit verbreitet und sexuell übertragbar. Die häufigste Erkrankung, die von HP Viren ausgelöst wird, sind Genitalwarzen. In den meisten Fällen, vor allem wenn Patienten unter 30 Jahre alt sind, verläuft eine HPV-Infektion leicht und klingt von alleine wieder ab. Das Risiko der Übertragung auf andere, bei denen die Krankheit möglicherweise nicht so glimpflich verläuft, bleibt jedoch.
Das Gesundheitsministerium hat nun die Liste der kostenlos verfügbaren Impfstoffe um das vorsorgliche HPV-Vakzin erweitert. Mit Februar 2014 können Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr im Rahmen des Schulimpfprogramms gratis gegen HPV geimpft werden. Gesundheitsminister Alios Stöger (SPÖ) sagt, "dass wir mit der Aufnahme der HPV-Impfung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Menschen in Österreich leisten. Wir werden damit Leben retten."
Beide Geschlechter betroffen
Die Impfung wird sowohl für Mädchen als auch für Knaben empfohlen und an beide Geschlechter gratis verabreicht. "Dass die HPV-Impfung eine reine Frauen-Impfung sei, ist längst überholt. Frauen und Männer erkranken gleichermaßen und müssen daher auch gleich geschützt werden", so Stöger weiter. Abgesehen davon, dass auch Männer an HNO-, Penis- oder Analkarzinomen erkranken können, die vom HP-Virus ausgelöst werden, geht es um die Herdenimmunität: wenn ein ausreichend großer Anteil der Bevölkerung gegen einen Erreger immun ist, findet er keinen Wirt mehr, die Krankheit stirbt aus. Die Kinderlähmung Polio ist ein Beispiel für eine Krankheit, der auf diese Weise die Zähne gezogen wurde.
Die HPV-Impfung schützt am besten vor den Krebs auslösenden Virentypen 16 und 18 und wird - so zeigen etliche Studien - von allen Altersgruppen gut vertragen.
Autoren:
Mag. (FH) Axel Beer
Redaktionelle Bearbeitung:
Dr.med. Kerstin Lehermayr, Philip Pfleger
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