Heißer Sommer, verkühlter Rücken

Klimaanlagen und Zugluft könnenleicht zu einer "Verkühlung" des Rücken-, Nacken- und Schulterbereichs führen. So sorgen Sie vor.
Ein Ausflug mit dem Auto. Draußen ist es heiß, deswegen wird gleich nach dem Einsteigen die Klimaanlage angeworfen. Oder das Fenster geöffnet, damit eine sanfte Brise Abkühlung bringt...
Die Folge? Am Abend ist dann der Nacken verspannt oder das Kreuz schmerzt – man hat sich irgendwie den Rücken “verkühlt“. Automatisch nimmt man eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen erträglich zu machen. "Diese Schonhaltung verstärkt die Beschwerden allerdings häufig noch zusätzlich, weil dann Muskelpartien überbelastet werden, die nicht ausreichend trainiert sind", weiß Dr. Patrick Mader, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am UKH Lorenz Böhler Wien. "Wenn man seine Rückengesundheit allerdings das ganze Jahr ernst nimmt und in der warmen Jahreszeit einige Tipps beachtet, kann man die meisten Schmerzen von vornherein verhindern!“
Tipps zur Vermeidung von Rückenschmerzen im Sommer
Zugluft vermeiden
Schlafen bei offenem Fenster und Zugluft beim Autofahren sind angenehm, wenn die Tage immer heißer werden. Für den Nacken- und Rückenbereich sind sie allerdings Gift. Vor dem Schlafengehen gut durchlüften reduziert die Temperatur im Schlafzimmer. Dann sollte das Fenster geschlossen werden. Auch beim Autofahren sollte man auf Zugluft verzichten oder den empfindlichen Nackenbereich zumindest mit einem leichten Schal oder Halstuch schützen.
Klimaanlagen sinnvoll einsetzen
Klimaanlagen sollten niemals zu tief eingestellt werden. Ein Unterschied von höchstens 6 Grad zwischen Innen- und Außentemperatur sollte dabei eingehalten werden. "Achten Sie darauf, niemals direkt im Luftzug der Klimaanlage zu sitzen, das hält auch der stärkste Rücken nicht aus", empfiehlt Dr. Mader. In Schlafräumen unbedingt vor dem Schlafengehen kühlen und die Klimaanlage, ebenso wie Deckenventilatoren beim Schlafen abdrehen.
Stress vor dem Urlaubsantritt bewältigen
Häufig ist die Woche vor dem Urlaubsantritt im Job besonders stressig. Stress ist, ebenso wie Schreibtischarbeit, einer der häufigsten Auslöser von Rückenschmerzen. "Achten Sie trotz Stress auf regelmäßige Positionswechsel! Gönnen Sie sich und Ihrem Rücken häufig kurze Pausen. Stehen Sie zwischendurch auf, vertreten Sie sich die Beine. Das ist nicht nur gut für den Rücken, sondern auch für die Denkleistung", weiß Dr. Mader.
Ein gesunder Rücken hält vieles aus
Um Rückenschmerzen langfristig vorzubeugen, hilft es nur, die Rückenmuskulatur durch gezielte Übungen das gesamte Jahr über zu stärken. Gezielte Rückenübungen trainieren die wichtigen Muskelpartien. Dann hält der Rücken Stress, Überbelastung und Fehlbelastung viel besser stand. Und generell gilt auch: "Auftretende Rückenschmerzen sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen! Werden Rückenprobleme nicht adäquat behandelt, können sie chronisch werden und die Lebensqualität nachhaltig massiv beeinflussen."
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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