Ärzte warnen vor E-Zigaretten

"Gesunde" Alternative? Von wegen - Österreichs Lungenfachärzte warnen vor E-Zigaretten und (E-)Shishas.
Beim Rauchen liegen Österreichs Jugendliche im europäischen Spitzenfeld. Fast ein Drittel der Heranwachsenden hierzulande greift regelmäßig zur Zigarette.
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Ein Zustand, der Österreichs Lungenfachärzten verständlicherweise Sorgen bereitet. Und: E-Zigaretten und E-Shishas erfreuen sich steigender Beliebtheit. In den Augen vieler Jugendlicher und Erwachsener stellen sie eine Art "gesunde Alternative" zum herkömmlichen Tabakkonsum dar.
E-Zigarette
Bei der E-Zigarette fallen die schädlichen Verbrennungsstoffe weg. Dass sie deshalb notwendigerweise "gesünder" sind, bezweifeln die Lungenfachärzte. Noch liegen keine Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Wirkung der elektrischen Glimmstängel vor.
"Die Varianten des Rauchens werden immer vielfältiger, die Gefahren werden aber nicht geringer", warnt in diesem Zusammenhang Prim. Dr. Martin Trinker, Arbeitskreisleiter für Pneumologische Rehabilitation und Rauchertherapie der österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP).
Zudem fürchten die Lungenfachleute, dass E-Zigaretten noch mehr Jugendliche zum Rauchen verführen.
Shisha
Auch eine weitere Zigaretten-Alternative wird von den Experten kritisch gesehen: die Shisha. Wasserpfeifen werden vor allem unter Jugendlichen immer populärer.
Der Fruchtgeschmack macht den Tabak mild, die gemütliche Zusammenkunft um das kunstvoll gefertigte Glasgefäß das Shisha-Rauchen zum gesellschaftlichen Erlebnis. Und da oft nur gepafft und nicht inhaliert wird, ziehen viele Nichtraucher die Shisha der Zigarette vor.
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Ein Trugschluss: Wasserpfeifenraucher erreichen Studien zufolge sowohl höhere Nikotinspiegel im Blut-Plasma, als auch höhere Kohlenmonoxidwerte. Die Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System, auf das metabolische Syndrom und das Karzinomrisiko, vor allem der Speiseröhre, des Pankreas und der Prostata sind bewiesen.
Autoren:
Philip Pfleger
Redaktionelle Bearbeitung:
Dr. med. Stefanie Sperlich
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