Tag der Prostata: alle Mann zur Vorsorge!

Früh erkannt machen Prostataleiden weniger Komplikationen. Dennoch nehmen viel zu wenige Männer die Vorsorgeuntersuchungen wahr.
Während Frauen meist schon in jungen Jahren regelmäßig gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen, suchen Männer häufig erst dann den Urologen auf, wenn bereits Beschwerden vorliegen, so Univ.-Prof. Dr.med.univ.Shahrokh Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie am AKH Wien. Dabei ist eine möglichst frühzeitige Erkennung ausschlaggebend für die therapeutischen Möglichkeiten und kann großen Einfluss auf die Heilungschancen haben: Prostataleiden führen vor allem dann zu Impotenz und Inkontinenz, wenn sie zu spät angegangen werden.
Vorsorgen ab 45
Die Tatsache, dass jeder fünfte Mann im Laufe des Lebens an Prostatakrebs erkrankt und das Prostatakarzinom die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern darstellt, sollte zum Umdenken in den Köpfen der Männer führen. An einer Vergrößerung der Prostata leidet bereits jeder Zweite über 60. Ziel vieler Fachgesellschaften ist es, die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung als selbstverständlichen Beitrag zur Erhaltung der eigenen Gesundheit zu verstehen. Die Empfehlung lautet: jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr sollte einmal jährlich den Urologen aufsuchen.
Die häufigsten Gründe, weswegen der Urologe aufgesucht wird, sind Beschwerden beim Harnlassen oder Beeinträchtigungen im Sexualleben. Das Tückische am Prostatakarzinom ist allerdings, dass es zunächst oft keine Beschwerden verursacht – im Früh- und damit heilbaren Tumorstadium kann es daher nur im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung entdeckt werden.
Bewusstsein schaffen
Der europäische Prostata-Tag am 15. September ist auch ein Tag der Männergesundheit. Kaum eine andere Untersuchung ist mit so vielen falschen Vorstellungen und Schamgefühl behaftet wie die Untersuchung der Prostata. Durch Information und Aufklärung soll Männern die Angst davor genommen werden.
Fehlendes Bewusstsein kann schwere Folgen haben – niemand sollte aus Scham oder Angst vor einer Untersuchung seine Gesundheit aufs Spiel setzen.
++ Mehr zum Thema: Untersuchung der Prostata ++
Autoren:
Dr.med. Kerstin Lehermayr
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. (FH) Axel Beer
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