Schafgarbe

Die Schafgarbe zählt zu den ältesten bekannten Arzneipflanzen
Die Schafgarbe ((Achillea millefolium, Achilleskraut, Garbenkraut, Frauenkraut, Tausendblatt) ist ein in Wildkraut aus der Familie der Korbblütler und damit verwandt mit Arnika, Kamille und Ringelblume. Mit bis zu 200 Arten ist sie in ganz Europa und weiten Teilen der Welt verbreitet. Seltener ist sie in mediterranen Gebieten anzutreffen.
Sie gilt als Nährstoffanzeiger für stickstoffhaltige Böden und besiedelt bevorzugt sonnige Wiesen, Weiden, Acker- und Waldränder. In den Alpen wächst sie in Höhen bis rund 2000 Meter. Im alpinen Gebiet ist die viel seltener vorkommende, violette Sudeten-Schafgarbe beheimatet.
Anspruchslos und süß duftend
Die Schafgarbe erreicht eine Wuchshöhe von 60-140 cm und blüht zwischen Mai und August. Charakteristisch sind zahlreiche weiße bis zartrosa Blütenköpfchen, die einen angenehm süßlichen Duft verbreiten. Da die Schafgarbe geringe Ansprüche an den Standort stellt, ist auch ein Anbau auf Terrasse oder Balkon möglich. Sie verträgt Temperaturen bis -30 Grad Celsius und kann problemlos draußen überwintern. Aufgrund der langen Wurzeln ist jedoch die Pflanzung in tiefen Kübeln empfehlenswert.
Die Schafgarbe zählt zu den ältesten bekannten Arzneipflanzen. Ausgrabungen belegen ihre Verwendung bereits vor rund 60.000 Jahren. In der Antike und im Mittelalter wurde sie hauptsächlich zur Behandlung von äußerlichen Wunden eingesetzt.
Tee oder Tinktur
Schafgarbenblätter können bereits im Frühling geerntet werden und verfeinern Salate und Suppen. Die in der Vollblüte geernteten krautigen Bestandteile und Blüten werden zu Tees, Tinkturen oder Bädern weiterverarbeitet. Die Blüten weisen den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen auf.
Krampflösend
In der Naturmedizin wird die Schafgarbe vor allem wegen ihrer appetitanregenden und krampflösenden Wirkung in Form von Teezubereitungen geschätzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Sekretion von Magen- und Gallensaft und damit die Verdauung an. Das ätherische Öl wirkt – ähnlich wie Kamille – beruhigend und krampflösend im Magen-Darm-Trakt und lindert Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall. Ihren Namen Frauenkraut erhielt die Schafgarbe auch wegen der altbekannten entkrampfenden Wirkung bei Regelschmerzen und Wechselbeschwerden.
Äußerlich angewendet eignen sich Auszüge der Schafgarbe zur Behandlung von entzündlichen Haut- und Schleimhauterkrankungen, Sitzbäder lindern krampfartige Unterleibsschmerzen.
Getrockneter Schafgarbe sollte in gut verschließbaren, undurchsichtigen Keramik- oder Metallgefäßen oder braunem Glas aufbewahrt werden, da Plastik das ätherische Öl aufnimmt und den wertvollen Inhaltsstoff unwirksam macht.
Vorsicht in der Schwangerschaft
Trotz der vielfältigen positiven Wirkungen der Schafgarbe, sollten Schwangere wegen der leicht wehenfördernden Wirkung und Allergiker, die auf Korbblütler reagieren, auf die Anwendung der Heilpflanze verzichten.
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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