Holunder

Der Holunder ist weit verbreitet und ein wahres Wundermittel der Naturheilkunde. Die moderne Medizin stimmt in vielen Fällen zu.
Im Alpenraum Mitteleuropas – also auch hierzulande – ist der Holunder der häufigste Strauch. Er wächst wild, der Wanderer trifft ihn am Wegesrand und auf Lichtungen, auch auf steilen Hängen steht er gern und zeigt einen humusreichen, stickstoffhaltigen Boden an. Er steht von niedrigen Lagen bis auf Höhen von 1500 Meter.
Als Kulturpflanze wird der Hollerbusch, wie der österreichische Volksmund ihn gerne nennt, in Gärten angebaut. In der Küche und der Naturapotheke entfalten verschiedene Teile des Holunder eine Wirkung.
Blüten
Die Blüten sollen bei Grippe und Erkältung helfen, sowie die Zuckertoleranz bei Diabetes verbessern. Aus den Blüten wird meist ein Sirup gekocht, indem man die Blüten wäscht und mit kochendem Zuckerwasser (700g pro 2 Liter) übergießt und einige Tage ansetzt. Der Sirup ist in sterilisierten Flaschen lange haltbar.
Beeren
Aus den Beeren entsteht ein Hollerkoch, Marmelade oder ebenfalls Sirup. Hollerwein gilt als schmackhaft und beliebt. Die Beeren des Hollunders werden aber auch abseits der Kulinarik geschätzt: Sie enthalten Antioxidantien, die gegen oxidativen Stress wirken und als Radikalfänger aktiv sind.
Rinde und Wurzeln
Weniger in der Alpenmedizin als im asiatischen Raum werden Extrakte von Rinde und Wurzel eingesetzt. Die entzündungshemmenden und schmerzstillenden Effekte sind in Extrakten von Rinde und Wurzel am stärksten.
Vorsicht, giftig!
Nicht alle Teile des Holunder sind genießbar. Die Beeren dürfen nur verwendet werden, wenn sie reif sind. Die Blüten sind unbedenklich und können immer gefahrlos verwendet werden. Die Rinde und der Wurzelstock enthalten jedoch Giftstoffe. Wenn Sie solche Produkte probieren wollen, lassen Sie sich unbedingt beraten. Der Holunder kann leicht mit dem Zwergholunder (Attich) verwechselt werden. Letzterer wird nur 1,5 Meter hoch, hat spitze und lange Blätter. Der Attich ist giftig!
Autoren:
Mag. (FH) Axel Beer
Weitere Artikel zum Thema

Pfefferminze
Die Pfefferminze lindert Verdauungsbeschwerden und Kopfschmerzen. Menthol sorgt für das intensive Aroma.

Grüne Minze
Die ätherischen Öle in der Grünen Minze, auch Krause Minze genannt, sind besonders wohltuend für Magen und Darm.

Salbei
Ob als Gewürz, Zutat in Salaten oder in Form von Tees – Salbei ist eine vielseitige Heilpflanze. Er wird vor allem in der traditionellen Medizin …