Schimmel erhöht das Schnupfenrisiko

Feuchte Wände und Schimmelbefall scheinen das Schnupfenrisiko zu erhöhen. Zu diesem Schluss kommen finnische Forscher.
Mangelnde Belüftung, eventuell ein nicht reparierter Wasserschaden und schlecht isolierte Leitungen: All diese Faktoren können in unserem Wohnraum zu Schimmelbildung führen - und in weiterer Folge offenbar Schnupfen begünstigen. Forscher der Universität Oulu in Finnland haben die Studienlage geprüft und einen möglichen Zusammenhang entdeckt zwischen belastetem Raumklima und Rhinitis.
Das Team rund um Dr. Maaritta Jaakkola hat insgesamt 31 Studien zum Thema ausgewertet. Schimmel in den eigenen vier Wänden ist ein Problem, vor allem in den wärmeren Regionen der Erde. Bis zu 30 Prozent des Wohnraums sind dort von diversen Pilzarten und sonstigen Mikroben befallen. In kühleren Regionen liegt die Rate bei zehn Prozent.
Elf der 31 Studien kamen zu dem Ergebnis, dass erhöhte Luftfeuchtigkeit und Schimmel das Rhinits-Risiko verdoppeln. Lag der Schimmelgeruch bereits in der Luft, war die Rate nochmals höher. Wenig überraschend traf dies besonders in kalten oder gemäßigten Klimazonen zu. Die Kombination aus nass-kaltem Wetter und feucht-muffigem Raumklima dürfte optimale Voraussetzungen für Schnupfen-Erreger bieten. Ein Zusammenhang zeigte sich - allerdings nicht ganz so drastisch - auch bei allergischem Schnupfen.
Das Raumklima verbessern und Bauherren sowie Behörden verstärkt in die Pflicht nehmen, ist auch Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Im Jahr 2009 hat die Organisation Richtlinien zur Vermeidung von Feuchtigkeit und Schimmelbildung in Gebäuden herausgegeben.
Autoren:
Philip Pfleger
Redaktionelle Bearbeitung:
Dr. med. Stefanie Sperlich
Weitere Artikel zum Thema
Was tun gegen eine trockene Nase im Sommer?
Trockene Luft im Sommer macht unserer Nase zu schaffen. Wir haben Tipps, wie Sie einer trockenen Nase vorbeugen können.
Allergene in der Wohnung
Tipps zur Allergenbeseitigung: So verbannen Sie Milben, Pollen und Co. aus Ihrer Wohnung.
Gutes Raumklima fördert die Gesundheit
Keine Chance für Schadstoffe: Wir haben einen kleinen Leitfaden erstellt, was Sie für ein optimales Raumklima tun können.