Vulvodynie: Genitalschmerzen unbekannter Ursache

Einer aktuellen Studie zufolge wirkt sich die Vulvodynie (Vulvodynia), mit der chronische Schmerzen im Bereich der Vulva bezeichnet werden, auf zahlreiche Lebensbereiche negativ aus.
Kurzfassung:
- Vulvodynie ist ein wenig bekanntes Zustandsbild, dessen Ursachen trotz verschiedener Theorien noch unklar sind.
- Sie wird meist dann diagnostiziert, wenn andere Gründe für die Beschwerden ausgeschlossen wurden.
- Allerdings handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern vielmehr um eine Umschreibung der auftretenden Symptome.
Die Vulvodynie ist gekennzeichnet durch:
- anhaltende Schmerzen im äußeren Genitalbereich in Form von Brennen
- einem Gefühl des Wundseins
- erhöhter Empfindlichkeit, die sich im Speziellen beim Sex, bei der Verwendung von Tampons, beim Radfahren oder beim Tragen enger Kleidung bemerkbar machen.
Auswirkungen von Vulvodynie auf Arbeits- und Sexualleben
Um mehr über das Zustandsbild herauszufinden, führten Lauren Arnold und Kollegen von der University of Medicine and Dentistry of New Jersey eine Studie zum Thema durch:
- Die Befragung von 1.012 Frauen über 18 ergab, dass rund zehn Prozent schon einmal Vulvodynie-Symptome aufgewiesen hatten.
- Ein Viertel dieser Frauen gab an, aufgrund der Beschwerden mindestens einmal im vorangegangenen Jahr der Arbeit oder Schule ferngeblieben zu sein.
- 45 Prozent der Betroffenen meinten, die Schmerzen hätten einen mittelschweren bis gravierenden Einfluss auf ihr Sexualleben.
Weitere Forschung zu den Ursachen & Behandlung von Vulvodynie gefordert
Hinzu kam, dass etliche Erkrankungen bei Befragten mit Vulvodynie häufiger auftraten als bei anderen Frauen. Dies traf vor allem auf chronische Harnwegsinfekte, wiederkehrende Pilz-Infektionen und auch Depressionen zu. Ebenso kamen folgende Erkrankungen bei Vulvodynie-Patientinnen häufiger vor:
- Reizdarm
- chronisches Erschöpfungssyndrom
- Fibromyalgie – eine chronische Erkrankung, die durch Schmerzen der Muskulatur, des Bindegewebes und der Knochen gekennzeichnet ist
Das Wissenschafterteam, dessen Studie im "American Journal of Obstetrics & Gynecology" veröffentlicht wurde, weist auf die Notwendigkeit hin, mehr über Vulvodynie und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten herauszufinden.
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