Tägliche Körperhygiene sollte selbstverständlich sein. (Fotolia)
Die gesunde Scheidenflora einer geschlechtsreifen Frau ist von Bakterien dicht besiedelt und besteht vorwiegend aus Laktobazillen. Dieses fein abgestimmte Scheidenmilieu hat einen leicht sauren pH-Wert von 3,8 bis 4,4, in dem sich Bakterien und Keime nur schwer ausbreiten und vermehren können.
Übertriebene oder falsche Intimhygiene, ein geschwächtes Immunsystem oder die Einnahme von Antibiotika können das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora stören und damit die Entstehung von Infektionen begünstigen.
Reinigen Sie die äußere Scheidenregion einmal täglich mit lauwarmem Wasser. Da die meisten auf dem Markt befindlichen Reinigungsmittel den natürlichen pH-Wert der äußeren Haut (pH von 5,5) unterstützen, sind diese nicht für die Intimpflege geeignet.
Handelsübliche Duschgels, Intimsprays und alkalische oder entfettende Salben bringen das fein abgestimmte Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht und sollten – so wie Feuchttücher und Körperpuder – nicht verwendet werden. Sollten Sie auf Reinigungsmittel zur Intimpflege nicht verzichten wollen, so verwenden Sie speziell auf den pH-Wert der Scheide abgestimmte Produkte. (Fotolia)
Verwenden Sie keine Produkte, in denen Seife, Alkohol oder Parfum enthalten ist. Sie stören das natürliche Gleichgewicht und reizen die Schleimhaut unnötig. Zudem besteht vor allem im empfindlichen Schleimhautbereich immer das Risiko allergischer Reaktionen. (Fotolia)
Verzichten Sie auf Waschlappen oder Schwämme, sie sind ein idealer Nährboden für Keime und Bakterien. Weichen Sie auf so genannte "Einmalwaschlappen" aus oder kochen Sie Baumwolltücher nach Gebrauch umgehend aus. (Mara Zemgaliete, Fotolia.com)
Wer zu Harnwegsinfekten neigt sollte unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr die Harnblase entleeren. Beim Geschlechtsverkehr kommt es zu einer Verschleppung der körpereigenen Darmbakterien von der Analregion Richtung Harnröhre. Bakterien werden mit dem Harn ausgespült und ein weiteres Aufsteigen in die Harnwege verhindert. (Fotolia)
Wechseln Sie Binden oder Tampons spätestens nach vier bis sechs Stunden, bei Bedarf öfter. Bei schwacher Menstruation können zu große Tampons eine Austrocknung der Scheide bewirken und die sensible Vaginalschleimhaut verletzen. (matka_Wariatka, Shutterstock)
Achten Sie darauf, nach der Reinigung den Intim- und Leistenbereich gründlich abzutrocknen. Verwenden Sie dafür ein Handtuch, das nur Sie benutzen. Wechseln Sie dieses täglich und waschen Sie es mit mindestens 60 Grad. (Fotolia)
Wechseln Sie täglich die Unterwäsche und bevorzugen Sie natürliche Materialien wie Baumwolle. Synthetische Textilien, kunststoffbeschichtete Slipeinlagen und Binden sowie Nylonstrumpfhosen können einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau verursachen. Atmungsaktive Produkte verhindern vermehrtes Schwitzen und die Entstehung eines feuchtwarmen Klimas. Unterwäsche sollte möglichst heiß gewaschen werden, jedoch ohne Verwendung von Weichspüler. (Fotolia)
Wechseln Sie nasse Badebekleidung unmittelbar nach dem Schwimmen. Im feucht warmen Milieu des Badeanzuges können sich Keime ungehindert vermehren und in die Scheide aufsteigen. Benützen Sie in der Sauna oder Therme ein trockenes, sauberes Handtuch als Sitzunterlage. (Fotolia)
Wischen Sie mit Toilettenpapier immer nur von der Scheide in Richtung After, um die Verschleppung von Darmkeimen zu vermeiden. Die sorgfältige Reinigung des Afters kann auch spätere Schmierinfektionen vorbeugen. (Fotolia)
Verwenden Sie zur Schamhaarentfernung nur frische Klingen, um Entzündungen an den Haarwurzeln zu vermeiden. Enthaarungsgels könnten den empfindlichen Intimbereich unnötig reizen. (Fotolia)
Vorsicht ist bei Intimpiercings geboten. Kleinste Schleimhautverletzungen können den Keimen das Einwandern erleichtern. Eine sorgfältige Pflege mit klarem Wasser – insbesondere nach dem Stechen – ist unumgänglich. (Fotolia)
Bei erstmaligem Auftreten von Beschwerden im Intimbereich empfiehlt es sich, einen Gynäkologen aufzusuchen. Insbesondere Schwangere sollten bei Symptomen wie anhaltendem Juckreiz, Brennen, vermehrtem krümeligen Ausfluss, geröteten und geschwollenen Schamlippen nicht zur Selbstmedikation greifen. (Fotolia)
Nach der Einnahme von Antibiotika empfiehlt sich die Anwendung von Milchsäurepräparaten, um die Scheidenflora zu regenerieren und zu stabilisieren.
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Männer sollten besonderen Wert auf die Reinigung des Penis und der Vorhaut legen. Ablagerungen unter der Vorhaut (Smegma) vorsichtig mit Wasser entfernen. (Fotolia)