Angst vor erneuter Eileiterschwangerschaft
Frage:Vor einem Jahr hatte ich eine Eileiterschwangerschaft, bei der sich die befruchtete Eizelle im rechten Eitrichter eingenistet hatte. In der siebten Woche wurde ich notoperiert. Der Eileiter konnte erhalten werden, der Trichter war zerstört. Anschließend wurde festgestellt, dass sowohl der linke als auch der betroffene rechte Eileiter wieder frei waren. Ich bin jetzt 32 Jahre alt und möchte nun schwanger werden. Man riet mir, in Hinblick auf eine eventuell erneut auftretende Eileiterschwangerschaft, in den Monaten, wo der Eisprung im rechten Ovarium stattfindet, zu verhüten. Ein anderer Frauenarzt sagte mir jedoch, dass der intakte linke Eitrichter die Funktion übernehmen würde, d. h. er würde auch das Ovulum des rechten Eierstockes auffangen. Was soll ich nun glauben? Ich habe natürlich ein bisschen Angst, dass das nochmals passiert und möchte das Risiko einer erneuten Eileiterschwangerschaft so gering wie möglich halten.
Antwort: Die Sorgen wegen einer neuerlichen Eileiterschwangerschaft sind in Ihrem Fall durchaus begründet. Das Wiederholungsrisiko einer Eileiterschwangerschaft wird mit sieben bis 25 Prozent angegeben. Trotzdem soll man sich davon nicht abschrecken lassen, denn immerhin kommt es bei drei von vier Frauen zu einer Einnistung in der Gebärmutter.
Wenn bei der Operation der Eileiter entfernt worden wäre, kann der verbliebene tatsächlich die Funktion des anderen ersetzen, solange er frei beweglich ist.
Darüber hinaus steigt das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft altersabhängig an. Die Hauptursachen für eine Eileiterschwangerschaft sind vorangegangene Eileiterentzündungen, die Spirale, eine Endometriose sowie Operationen im kleinen Becken mit Verwachsungen, bzw. kann es auch nach einer Sterilitätstherapie zu einer Eileiterschwangerschaft kommen.
Falls in Ihrer Vorgeschichte die erwähnten Probleme vorkommen, dann ist Ihr Risiko nochmals erhöht, unabhängig davon, ob sie jetzt immer einen Zyklus ( Eisprung im rechten Eierstock) verhüten oder nicht. Wichtig ist in Ihrem Fall, dass bei einem positiven Schwangerschaftstest sofort kontrolliert wird, ob die Einnistung regelrecht erfolgt, oder nicht. Das ist am Anfang sehr nervenaufreibend und anstrengend, doch nur so kann, wenn wieder eine Eileiterschwangerschaft vorliegt, frühzeitig eingeschritten werden.
Sollte Ihnen das Risiko zu groß sein, ist eine Befruchtung außerhalb des Körpers und eine Implantation des Embryos in die Gebärmutter zu erwägen. Das sollte jedoch in entsprechenden Zentren durchgeführt werden.
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(12. Sept. 2001)
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Autoren:
Britta Bürger
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