Verletzungen vermeiden: Unfallfrei beim Sommersport

Sommersport ist unbeschwerte Zeit an der freien Luft. Damit das auch so bleibt, haben wir einige Sicherheitstipps für einen aktiven, sportlichen Sommer.
Wespenplage, Sportunfälle und Hitzewelle füllen die Titelseiten der Zeitungen. Der kürzliche Trainingsunfall der österreichischen Leichtathletin Kira Grünberg hält uns vor Augen: Unfälle können immer passieren. Die 21-Jährige ist querschnittgelähmt. Der Unfall löste nicht nur in der Sportwelt Betroffenheit aus.
Sommer ist die aktivste Zeit im Jahr: Wir haben Urlaub, es zieht uns hinaus, wir machen mehr Bewegung. Das Risiko von Sportunfällen steigt dadurch. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen kommen Sie sicherer durch den Sommer.
Baden
Die häufigsten schweren Unfälle im Sommer geschehen beim Baden. Vor allem die Jüngsten und die Ältesten sind davon betroffen.
- Kinder sind vom Wasser fasziniert. Weder im Freibad, noch im Planschbecken im Garten darf man sie jemals aus den Augen lassen. Auch nur wenige Zentimeter tiefes Wasser kann zur Gefahr werden, dies wird häufig unterschätzt.
- An heißen Tagen ist es wichtig, sich langsam abzukühlen und nicht ins Wasser zu springen. Der große Temperaturunterschied führt dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen: Der Blutdruck steigt abrupt an. Kühlen Sie langsam die Gliedmaßen ab und gehen Sie Schritt für Schritt ins Wasser. Besonders Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung müssen darauf achten.
Schwimmen
Bleiben Sie beim Schwimmen stets in Ufernähe. Im Wasser gibt es keine Gelegenheit, sich festzuhalten und zu rasten. Gerade an den besonders heißen Tagen verlässt uns die Kraft schneller als gedacht. Die meisten Unfälle beim Schwimmen passieren auf Grund von Selbstüberschätzung oder Alkoholeinfluss. Wer sich ein Glas gönnen will, sollte danach nicht mehr schwimmen gehen. Wenn Sie nachts getrunken haben und bei guter Laune sind, kommt Ihnen vielleicht die Idee, im nahen Baggerteich ins Wasser zu springen: Denken Sie noch einmal darüber nach und tun Sie's lieber nicht. Alkohol und rascher Temperaturabfall können auch einen jungen, trainierten Kreislauf aus der Bahn werfen.
Radfahren
Wer Radfahren oder Skaten geht, setzt am besten gleich einen Helm auf. Die Hitze schwächt unsere Konzentration; der Helm hilft dabei, schwere Kopfverletzungen zu vermeiden, falls beim Sport doch ein Sturz passiert.
Wer keine Kappe oder Sonnenhut trägt, läuft an heißen Tagen Gefahr, einen Sonnenstich zu erleiden. Besonders Menschen mit wenig Haaren auf dem Kopf müssen darauf achten. Das sind in erster Linie Kleinkinder und Herren mit schütterem Haarwuchs.
Genug Flüssigkeit
Egal welche Form der Bewegung Sie im Sommer machen: Vergessen Sie nicht zu trinken. Durch das Schwitzen ist der Flüssigkeitsbedarf sowieso schon erhöht. Wer zusätzlich Sport macht, muss sich dazu zwingen, regelmäßig zu trinken. Besonders Menschen über 60 laufen Gefahr, einen Hitzekollaps zu erleiden. Grund ist der geringere Flüssigkeitsanteil im Körper älterer Menschen.
Wespen: trinken aus geschlossenen Flaschen
Trinken Sie ausreichend, aber trinken Sie vorsichtig! Denn Sommerzeit ist auch Wespenzeit. Während die allermeisten Wespenstiche harmlos sind, kann die Wespe im Getränk lebensgefährlich sein. Trinken Sie nur aus geschlossenen Flaschen. Bei Wespenstichen im Hals oder im Rachen rufen Sie sofort die Rettung, machen Sie kalte Umschläge und lutschen Sie Eis, um die Schwellung zu bekämpfen. Wespenstiche, die nur an der Stichstelle schmerzen und anschwellen, sind meist harmlos und bedürfen keiner Behandlung. Wer eine diagnostizierte Wespen-Allergie hat, muss die Notfallmedikation immer griffbereit haben. Und griffbereit heißt am Körper getragen, nicht im Handschuhfach oder im Hotelzimmer!
Wandern
In Österreich ist es gerade in den Bergen herrlich. So erholsam das alpine Gelände auch ist, so tückisch kann die Bergwelt werden. Die allermeisten Alpinunfälle geschehen aufgrund von Selbstüberschätzung oder schlechter Ausrüstung und Planung.
- Bringen Sie vor Start einer Tour in Erfahrung, ob Ihr Können für die geplante Wanderung ausreicht.
- Sind Sie und Ihre Wandergruppe trittsicher und schwindelfrei?
- Achten Sie auf feste Schuhe, die über die Knöchel reichen.
- Bringen Sie ausreichend Wasser - drei Liter pro Person - mit. Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie unterwegs nachfüllen können.
- Gehen Sie niemals ohne Wanderkarte und Regenschutz los. Auch wenn es am Morgen klar ist: In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Sie müssen ausgerüstet sein, auch im dichten Nebel und bei Gewitter zur nächsten Schutzhütte zu finden.
Achten Sie auf die Haut
Die Sonne hat viel Kraft. Besonders um die Mittagszeit. Da ist es wichtig, nicht auf den Sonnenschutz zu vergessen. Die Sonnencreme ist nicht nur beim Sonnenbaden oder beim Strandurlaub wichtig; auch wer Inlike-skaten geht, im Freien Federball spielt oder bloß im Gastgarten sitzt, setzt die Haut der Sonne aus. Spätestens alle zwei Stunden muss die Sonnencreme neu aufgetragen werden. Machen Sie sich bewusst, dass weder Schatten noch Kleidung genug Sonnenschutz bieten. Achten Sie besonders auf Ihren Kopf. Sonnenbäder sind erlaubt, sollten aber nicht länger als 40 Minuten pro Tag dauern. Haben Sie gewusst, dass häufige Sonnenbrände Hautkrebs auslösen? Sehen Sie sich das Video über Hautkrebsvorsorge an.
Kein Sport
Während einer Hitzewelle ist von bestimmten Sportarten abzuraten. Wenn es über 30 Grad hat, ist es meist besser, keinen Sport im Freien zu betreiben. Wer jedoch nicht ganz auf die Bewegung verzichten möchte, sollte die Morgen- und Abendstunden für einen lockeren Lauf oder ein paar Kilometer auf dem Fahrrad nutzen oder schwimmen gehen.
Autoren:
Mag. (FH) Axel Beer
Redaktionelle Bearbeitung:
Elisabeth Mondl
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