Muskelkrämpfe: Was tun?

Muskelkrämpfe sind unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Lesen Sie hier, was sie dagegen tun können.
Muskelkrämpfe sind unwillkürliche und schmerzhafte Kontraktionen der Muskelfasern und treten meist im Bereich der Wade auf. Übermüdung oder Überbelastung der Muskulatur sind die häufigsten Ursachen. Treten die Krämpfe wiederholt auf, sollten sie ärztlich abgeklärt werden.
Ein Muskelkrampf ist ein kurzzeitig auftretender Spannungszustand der Muskulatur. Er wird bedingt durch „Eiweißfäden“ (Aktin und Myosin) der Muskulatur, die sich vorübergehend ineinander verhaken und sich nicht lösen können.
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Welche Ursachen hat ein Muskelkrampf?
- Übermüdung
- Überanstrengung der Muskulatur nach körperlicher Aktivität
- Vermehrter Flüssigkeits- und Elektrolytverlust (starkes Schwitzen, Durchfall, Erbrechen)
- Erkrankungen (Diabetes, Durchblutungs- oder Gefäßerkrankungen, neurologische Erkrankungen)
- Medikamente
Muskelkrämpfe, die in Zusammenhang mit körperlicher Aktivität auftreten, entstehen häufig in der Wadenmuskulatur, auch bei Krämpfen anderer Ursachen sind meist die Beine betroffen, dann aber typischerweise in Ruhe oder nachts.
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Was tun gegen Muskelkrämpfe?
- Dehnung des verkrampften Muskels
Um einen Muskelkrampf zu lösen, hilft meist die passive (und falls möglich) aktive Dehnung der betroffenen Körperpartie. Dabei wird das Bein gegen die Kontraktionsrichtung des Muskels bewegt: Bei Wadenkrämpfen also fest mit der Sohle auf den Boden auftreten oder den Fuß mit der Hand nach oben ziehen. Auch eine Massage kann die Muskulatur entspannen.
- Ausreichend trinken
Vor allem bei Muskelkrämpfen, die bei körperlicher Aktivität auftreten, ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Besonders geeignet sind Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte. Das Getränk sollte aber nicht zu kalt sein.
- Infusion
In besonders schwerwiegenden oder bei häufig auftretenden Krämpfen kann eine Infusion notwendig sein. In diesen Fällen wird der Flüssigkeit meist auch ein muskelentspannendes Medikament beigemengt.
- Zufuhr von Elektrolyten
Liegt ein Magnesiummangel vor, muss dieser – in Absprache mit dem behandelnden Arzt – behoben werden. Gleiches gilt für die Einnahme von Chinin: Aufgrund der hohen Nebenwirkungsrate sollte es nur in Ausnahmefällen und unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
- Wärme
Wärmeanwendungen am betroffenen Bein werden von den meisten Betroffenen als angenehm empfunden.
- Behandlung der Grunderkrankung
Sind die Krämpfe ein Begleitsymptom einer anderen Erkrankung, muss diese behandelt werden.
Wie kann man vorbeugen?
- Dehnungs- und Aufwärmübungen vor dem Sport
- Passives Dehnen der betroffenen Muskelpartie vor dem Zubettgehen
- Ausgleich von Flüssigkeits- und/oder Elektrolytdefizit: Elektrolyte wie Magnesium sollten aber nicht in Eigenregie eingenommen werden –besondere Vorsicht ist bei Niereninsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche geboten.
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
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