Unreine Haut: Hautpflege
Pickel, Pusteln, Mitesser – unreine Haut ist harmlos, Betroffene finden sie aber für gewöhnlich nicht sonderlich ästhetisch. Lesen Sie hier, was Sie gegen unreine Haut tun können!
Egal ob stressbedingt, vor der Periode oder weil die Haut schon immer anfällig dafür war: unreine Haut nervt. Pickel, Pusteln, Mitesser oder auch Akne sind zwar meist harmlos, aber viele empfinden sie als ästhetischen Makel.
Weil bei so ziemlich jedem Menschen mal ein Pickelchen spriesst, und unreine Haut im Gesicht oder an anderen sichtbaren Stellen besonders unangenehm ist, gibt es jede Menge Produkte, um die Haut rein zu pflegen; und fast genauso viele Hausmittel, die versprechen, Hautunreinheiten zu beseitigen.
Was gegen unreine Haut hilft, hängt unter anderem von der Art der Hautunreinheiten ab. Einzelnen Pickelchen und Mitessern lässt sich häufig mit frei verkäuflichen Pflege- und Kosmetikprodukten aus der Drogerie, Apotheke oder sogar mit Hausmitteln beikommen.
Bei Akne kommen Sie damit aber nicht weiter. Diese erfordert eine professionelle Behandlung durch einen Hautarzt (Dermatologen).
Mehr darüber, welche Ursachen unreine Haut hat und wann ein Arztbesuch notwendig ist, lesen Sie in unserem Beitrag Unreine Haut.
Hausmittel gegen unreine Haut
Was tun, wenn die Pusteln spriessen? Im Küchenschrank oder der Natur finden Sie einige (Lebens-)Mittel, die Sie im Kampf gegen Mitesser und Pickelchen unterstützen. Dazu gehören unter anderem
Aloe Vera
Aloe Vera hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Bei Akne und unreiner Haut kommt sie zum Einsatz, da sie entzündungshemmend und bakterientötend wirkt. Aloe Vera ist zum Beispiel in Cremes oder Gel enthalten.
Zudem spendet der Heilpflanzenextrakt Feuchtigkeit. Das ist angenehm für Menschen, die unter trockener Fett-Haut (Seborrhoea Sicca) leiden oder dient als Ergänzung, wenn andere Anti-Akne-Mittel Ihre Haut ausgetrocknet haben.
Echinacea
Die auch „roter Sonnenhut“ genannte Pflanze stärkt das Immunsystem und unterstützt den Körper dabei, Entzündungen und die Menge Akne verursachender Bakterien zu verringern. Gibt es zum Beispiel als Creme zu kaufen.
Grüner Tee
In diesem Tee stecken jede Menge Catechine. Das sind Antioxidantien, die dem Körper dabei helfen, verstopfte Poren freizumachen. Es fehlen zwar noch genauere Untersuchungen, aber grüner Tee verringert mitunter die Talgmenge, die der Körper produziert; zudem hilft er, die Anzahl Akne verursachender Bakterien zu verringern und wirkt entzündungshemmend. Dieses Hausmittel ist als klassischer Tee oder Extrakt zu haben.
Honig
Honig enthält Antioxidantien, die dabei helfen, die Poren von Ablagerungen zu reinigen. Zudem hat das Bienenprodukt antibakterielle Wirkung und unterstützt die Wundheilung. Einfach mit dem sauberen Finger, einem Tuch oder als Maske auf die unreinen Hautstellen auftragen.
Jojobaöl
Dieses flüssige Wachs aus dem Jojobastrauch gilt als hautpflegend und entzündungshemmend. In einer im Jahr 2012 veröffentlichten Studie verbesserte sich die Akne bei 54 Prozent der Probanden, nachdem sie sechs Wochen lang zwei- bis dreimal täglich eine Gesichtsmaske mit Jojoba angewendet hatten.
Sie bekommen Jojoba aber nicht nur als Maske, sondern auch in Form von Öl, Creme oder Gel. Beim Öl ist es wichtig, dass Sie es verdünnen.
Kokosnussöl
Auch Kokosnussöl hat entzündungshemmende und bakterientötende Wirkung, dadurch lässt sich die Rötung und Schwellung bei Pickeln verringern und auch die Bakterien, die Akne verursachen, werden weniger. Geben Sie Kokosöl pur auf die Hautunreinheiten.
Rosmarin
Die duftende Pflanze verleiht nicht nur Speisen Geschmack, sondern schützt die Körperzellen, wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Das lässt mitunter die Pickel schwinden.
Teebaumöl
Dieses natürliche Öl wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, weshalb es oft gegen unreine Haut und Rötungen hilft. Allerdings schwankt seine Qualität mitunter und die Inhaltsstoffe lösen manchmal Allergien aus, sodass Sie im schlechtesten Fall Pickel gegen allergischen Hautausschlag tauschen.
Asthmatiker sollten die Finger vom Teebaumöl lassen, da es schwere Anfälle verursachen kann. Wer es ausprobieren möchte, bekommt es in Form von Öl, Cremes oder Gel, die Sie direkt auf die Unreinheiten auftragen – pures Öl aber immer vorher verdünnen, bevor Sie damit unreine Haut behandeln!
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Pflege-Tipps gegen unreine Haut
Es gibt zahlreiche Pflege- und Kosmetikprodukte, die, teils aufeinander abgestimmt, bei unreiner Haut helfen. Sie wirken direkt an der Ursache, dem überschüssigen Hautfett.
Die Produkte entfernen das Hautfett, idealerweise gleich zusammen mit Schmutz, toten Hautfitzelchen und Bakterien – gründlich, aber mild. Antibakterielle Wirkstoffe, wie sie sich zum Beispiel meist in Gesichtspflege für unreine Haut befinden, verhindern, dass sich neue Bakterien festsetzen.
Hautreinigungsprodukte wirken oft leicht austrocknend, ohne jedoch der Haut die Feuchtigkeit zu entziehen. Im Gegenteil, häufig enthalten sie feuchtigkeitsspendende Substanzen.
Haben Sie ein Produkt oder System gefunden, mit dem Sie gut zurechtkommen und zufrieden sind, wenden Sie es regelmässig an. Waschen Sie vorher Ihre Hände gründlich und drücken Sie nicht an Pickeln und Mitessern herum, das macht das Hautbild häufig schlimmer und lässt sogar Narben zurück.
Fassen Sie sich ausserdem nicht ins Gesicht und achten Sie darauf, dass Sie nur Hautpflegeprodukte verwenden, die die Poren nicht verstopfen und ölfrei sind.
Medikamente bei unreiner Haut
Genügen entsprechende Reinigung und Pflege nicht, um die Unreinheiten und Entzündungen verschwinden zu lassen, verschreibt der Arzt normalerweise Medikamente. Welche, das hängt von Art und Schwere der Akne oder Hautunreinheiten ab.
Bei bakteriellen Entzündungen kommen Antibiotika zum Einsatz. In anderen Fällen hilft beispielsweise Salicylsäure.
Wichtig: Geben Sie sich und der Behandlung Zeit. Es dauert einige Wochen, bis die Therapie wirkt und die unreine Haut verschwindet.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
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