Medikamente & Fahrtüchtigkeit: Sicherheit geht vor

Husten, Schnupfen, Kopfweh: Krank ein Fahrzeug zu lenken, kann gefährlich sein. Medikamente können helfen, manche aber auch ein Verkehrsrisiko darstellen.
Wer ständig niest oder lähmende Kopfschmerzen hat, sollte nicht am Steuer sitzen – zu groß ist die Gefahr für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Lässt sich eine Autofahrt dennoch nicht vermeiden, können Medikamente und Hausmittel helfen, akute Beschwerden bei grippalen Infekten zu lindern. Sie verbessern damit die Verkehrssicherheit – sofern es sich um die richtigen handelt. Denn die Inhaltsstoffe mancher Arzneien stellen ein Verkehrsrisiko dar, da sie die Fahrtüchtigkeit beeinflussen können.
Eine solche Verkehrsuntauglichkeit wird meist durch eine dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem verursacht. Ein typisches Beispiel ist hier etwa der husten- und schmerzstillende Wirkstoff Codein: Er kann die Aufmerksamkeit beeinträchtigen und unsere Reaktionszeit verlängern. Andere Arzneien wiederum können unser Urteilsvermögen bzw. unsere Selbsteinschätzung beeinflussen. Die Folge: eine höhere Risikobereitschaft. Auch bei Schmerzmitteln und Fiebersenkern ist Vorsicht geboten. Besondere Achtsamkeit gilt, wenn Sie mehrere verschiedene Medikamente gleichzeitig nehmen: Diese können gemeinsam ihre Wirkung verstärken.
Auch rezeptfreie Arzneien betroffen
Betroffen sind hier übrigens nicht nur verschreibungspflichtige Präparate. Auch rezeptfreie Arzneien, pflanzliche Heilmittel und Nahrungsergänzungsmittel können sich auf unsere Fahrtüchtigkeit auswirken. Vorsicht geboten ist insbesondere auch dann, wenn in den Medikamenten, meist Säfte oder Tropfen, Alkohol enthalten ist.
Wenn Sie Medikamente einnehmen, überprüfen Sie daher immer vor der Fahrt, ob Neben- oder Wechselwirkungen möglich sind. Jene Arzneien sind im Normalfall mit einem Warndreieck mit Rufzeichen gekennzeichnet. In der Packungsbeilage, unterwegs über die kostenlose Apo-App oder direkt bei Ihrer Apothekerin oder Ihrem Apotheker erhalten Sie alle wichtigen Informationen.
Autoren:
Katrin Derler, BA
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