Woran erkenne ich eine Panikattacke?

Frage: Ich bekomme beim U-Bahnfahren öfters Herzrasen und Atemnot. Mein Arzt findet keine Ursache für diese Beschwerden. Kann es sich um Panikattacken handeln?
Nachdem eine organmedizinische Ursache ausgeschlossen ist, kann man sich auf das psychische Erscheinungsbild verlassen, das ganz charakteristisch in Situationen auftritt, bei denen eine Flucht schwer oder nicht möglich ist, wie es z.B. beim U-Bahnfahren bzw. beim Autofahren auftritt. Dann können alle möglichen Symptome auftreten, die körperliche Erkrankungen suggerieren, am häufigsten sind es jedoch Herzrasen und Atemnot. Für die Behandlung dieser, in medizinischen Kreisen Panikstörung genannten, Erkrankungen stehen einerseits eine kognitive Verhaltenstherapie, andererseits auch medikamentöse Verfahren zur Verfügung. In der Praxis empfiehlt es sich zuerst mit einer medikamentösen Behandlung zu beginnen, um den Patienten „psychotherapiefähig“ zu machen, sodass er sich diesen Situationen ohne Angst aussetzen kann. In weiterer Folge können die Situationen, welche die Symptomatik auslösen, gestuft geübt werden, sodass die Menschen diese Symptome nicht mehr erleiden müssen.
Insgesamt handelt es sich bei Angsterkrankungen um sehr häufige Krankheiten, die wir als Ärzte und Psychotherapeuten gut kennen und auch erfolgreich behandeln können.
Autoren:
em.O. Univ. Prof. Dr.h.c. mult. Dr.med Siegfried Kasper
Redaktionelle Bearbeitung:
Silke Brenner
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