
Sport in der Schwangerschaft
Regelmäßige Bewegung ist auch in der Schwangerschaft wichtig. Bei der Auswahl der richtigen Sportart gilt es allerdings, einige Grundregeln zu beachten. Wir haben für Sie jene Sportarten zusammengestellt, die in der Schwangerschaft besonders geeignet sind.
Kurzfassung:
- Für alle Sportarten gilt: Überanstrengung ist in der Schwangerschaft unbedingt zu vermeiden.
- Eine Herzfrequenz von 135 bis 140 Schläge pro Minute darf nicht überschritten werden.
- Zudem sollten Sie unbedingt darauf achten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
- Durch verstärktes Schwitzen entsteht ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf, der ausgeglichen werden muss.
Sanfter Sport in der Schwangerschaft
Leistungssport und Wettkämpfe sind während der Schwangerschaft tabu. Regelmäßige Bewegung - etwa sanfter Sport wie Yoga - ist hingegen sehr empfehlenswert. Bei allen Sportarten in der Schwangerschaft gilt: Beim ersten Anzeichen von Überanstrengung die Aktivität sofort stoppen!
Spaziergänge an der frischen Luft tun immer gut und unterstützen den Kreislauf. Auch wandern ist - bis zu einer Höhe von etwa 2000 Metern - erlaubt. Wenn es nötig ist, legen Sie zwischendurch immer wieder kleine Pausen ein.
Auch Walken oder leichtes Joggen ist durchaus empfehlenswert, solange Sie sich dabei nicht überanstrengen. Hören Sie auf Ihren Körper und muten Sie sich nicht zu viel zu. Gute, gedämpfte Laufschuhe tragen!
Sofern Sie keine Probleme mit dem Beckenboden haben, müssen Sie auch auf Rad fahren oder Ihren Heimtrainer nicht verzichten. Bei Unsicherheiten fragen Sie immer Ihren Arzt um Rat!
Schwimmen in der Schwangerschaft
Schwimmen ist eine sehr gut geeignete Sportart für jede Phase der Schwangerschaft. Es regt den Kreislauf an, verbessert die Kondition und ist schonend für die Gelenke. Viele Schwangere können sich dabei so richtig entspannen. Aufs Tauchen sollten Sie in der Schwangerschaft aber unbedingt verzichten!
Auch schonende Kreislaufübungen im Rahmen von Wassergymnastik halten in der Schwangerschaft fit. Für alle Wassersportarten gilt allerdings: Vorsicht ist geboten bei Infektionen im Genitalbereich, denn warmes Wasser in Schwimmbecken oder Whirlpools kann Pilzinfektionen der Scheide begünstigen. Das natürliche Scheidenmilieu verändert sich in der Schwangerschaft und ist insgesamt anfälliger für Infektionen. Zu heißes Wasser, z.B. auch in der Badewanne, kann zudem den Kreislauf belasten.
Saunagänge vermeiden
Gleiches gilt für Saunabesuche: Während der Schwangerschaft sollten Sie auf lange Saunagänge eher verzichten, um eine Überhitzung zu vermeiden. Bei kurzen Saunabesuchen ist es wichtig, ausreichend zu trinken!
Yoga, Rückenübungen und Gymnastik
Yoga und Rückenübungen sind in jeder Phase der Schwangerschaft empfehlenswert. Sie können dabei schonend Ihre Muskeln trainieren und Ihren Kreislauf in Schwung bringen. Achten Sie aber darauf, sich nicht zu überdehnen: in der Schwangerschaft sind Ihre Bänder elastischer als sonst.
Auch schonende Gymnastik, Aerobic oder sanftes Bodenturnen können Sie in der Schwangerschaft fit halten. Oft werden eigene Kurse für Schwangere angeboten - dort werden die Übungen speziell auf die Bedürfnisse dieser Phase abgestimmt.
Krafttraining
Wenn Sie schon vor der Schwangerschaft regelmäßig Krafttraining durchgeführt haben, können Sie dies weiterhin tun. Sie sollten allerdings leichtere Gewichte wählen, bestimmte Körperhaltungen vermeiden (z.B. langes Stehen, tiefe Hockstellungen) und Ihr Trainingspensum mit fortschreitender Schwangerschaft reduzieren.
Tanzen
Ob in angeleitenden Kursen, gemeinsam mit Ihrem Partner oder einfach allein zu Hause: Tanzen macht glücklich und hält fit, auch in der Schwangerschaft. Achten Sie darauf, nicht außer Atem zu kommen und nicht zu ruckartige Bewegungen zu machen, um Stürze zu vermeiden.
Sportarten mit erhöhter Sturzgefahr vermeiden
Generell sollten Sie in der Schwangerschaft jene Sportarten eher meiden, bei denen erhöhte Sturzgefahr besteht. Dazu zählen unter anderem Inline Skating, Eislaufen, Skifahren, Langlaufen, Reiten, Geräteturnen sowie natürlich alle Extremsportarten.
Ebenso ungeeignet sind alle Sportarten, mit denen ein erhöhtes Verletzungsrisiko einhergeht. Dazu zählen etwa Boxen, Fechten, Judo oder auch Windsurfen. Auch körperbetonte Ballsportarten (z.B. Fußball, Handball, Basketball) sollten Sie eher nicht durchführen.
Autoren:
Dr.med. Kerstin Lehermayr
Redaktionelle Bearbeitung:
Philip Pfleger
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