Schwitzen in der Schwangerschaft - was tun?
Hitzewallungen und Schweißausbrüche - für viele Schwangere keine Unbekannten. Welche Mittel gegen die ungefährlichen, aber unangenehmen Beschwerden wirken, erfahren Sie hier.
Eine Schwangerschaft macht Frauen strahlend schön. Neben den Glücksgefühlen und der Vorfreude auf den Nachwuchs liegt das vor allem an den Hormonen. Die Änderungen im Hormonhaushalt spiegeln sich im äußeren Erscheinungsbild wider. Die Haut wirkt jünger und frischer, der Teint lieblich rosig. Grund dafür ist, dass die Haut während der neun Monate stärker durchblutet wird.
Die "Schattenseite" dieser besseren Durchblutung sind unter anderem Schweißausbrüche, Hitzewallungen und das Gefühl heißer Füße. Mit den Beschwerden einhergehen können Rötungen und/oder rötliche Flecken an den Armen und am Dekolleté.
Zusätzliche Arbeit für den Körper
Neben den hormonellen Umstellungen liegt den Schweißausbrüchen auch eine ganz simple Ursache zugrunde: Je größer der Fetus und je größer der Babybauch, desto höher der Energieaufwand der werdenden Mutter. Kreislauf und Stoffwechsel arbeiten auf Hochtouren. Um die Blutversorgung des Körpers sicherzustellen, erweitern sich die Gefäße, was wiederum Hitze entstehen lässt.
Dies ist auch der Grund, warum die Schwitz-Attacken im Verlauf der Schwangerschaft zunehmen. Die gute Nachricht: Schweißausbrüche und Hitzewallungen sind in der großen Mehrzahl der Fälle komplett ungefährlich. Gerade in den Sommermonaten, wenn die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius steigen, sind die Beschwerden freilich äußerst unangenehm.
Für gewöhnlich verschwinden die Hitzewallungen nach der Geburt. Bei manchen Frauen setzen sich die Beschwerden allerdings im Wochenbett beziehungsweise in der Stillperiode fort. Auch in diesen Fällen liegt meist kein ernster medizinischer Grund dahinter. Betroffene sollten dennoch mit ihrem Frauenarzt über das Thema sprechen - so gehen Sie auf Nummer sicher.
So schaffen Sie Abhilfe
Aber zurück zu den Schweißausbrüchen in der Schwangerschaft. Was kann man selbst tun, um die Beschwerden zu lindern?
- Trinken Sie ausreichend! Wasser und ungezuckerte Tees eignen sich hervorragend, dem Körper die beim Schwitzen verloren gegangenen Mineralstoffe zu ersetzen. Während der Schwangerschaft ist der Nährstoffbedarf des Körpers ohnehin erhöht, der Ausgleich des Flüssigkeits- und Nährstoffverlusts daher essentiell.
- Setzen Sie auf Naturfasern! Baumwolle und Leinen lassen die Haut atmen und sollten synthetischen Stoffe vorgezogen werden.
- Achten Sie auf gutes Raumklima! Regelmäßiges Lüften muss sein, vor allem im Schlafzimmer und im Wohnzimmer. Zimmerpflanzen verbessern das Klima ebenfalls, das satte Grün wirkt zudem beruhigend auf die werdende Mama. Nasse Handtücher sorgen für optimal befeuchtete Luft.
- Kühlen Sie sich ab! Springen Sie unter die (lauwarme!) Dusche oder stellen Sie sich eine Sprühflasche mit kühlem Leitungswasser ins Wohnzimmer. Für die Sommermonate empfiehlt sich die Anschaffung eines Ventilators. Vorsicht bei Klimaanlagen: Viele dieser Geräte trocknen die Luft aus, was das Raumklima verschlechtert.
- Verzichten Sie auf lange, warme Vollbäder. Beim duschen sollten Sie darauf achten, dass das Wasser nicht zu kalt, sondern lauwarm ist, da Sie ansonsten nach dem Duschen noch zusätzlich zu schwitzen beginnen.
- Verwenden Sie keine stark parfümierten Seifen, Duschgels oder Deos.
- Auch auf scharf gewürzte Speisen und starken Kaffee sollten Sie verzichten.
++ Mehr dazu: Gesundes Raumklima ++
Autoren:
Philip Pfleger
Redaktionelle Bearbeitung:
Dr.med. Kerstin Lehermayr
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