Anzeichen für die Geburt

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Wehen in den letzten Wochen der Schwangerschaft sind verdächtige Anzeichen: Die Geburt steht vielleicht kurz bevor - oder sind es doch nur Vorwehen? Viele Frauen sind sich hier unsicher. Denn gerade in den letzten Zügen der Schwangerschaft treten mitunter starke Vorwehen auf, die den sogenannten Eröffnungswehen zum Verwechseln ähnlich sind. Lesen Sie hier mehr über Wehen und weitere Geburtsanzeichen, die das Kommen des Nachwuchses ankündigen.

Anzeichen für die Geburt

Mögliche Vorboten der Geburt

Wenige Wochen vor der Geburt ändert das Kind seine Lage, und der weibliche Körper beginnt, sich auf die Geburt einzustellen. Schwangere können diese Veränderungen mehr oder weniger deutlich spüren: Der Bauch senkt sich, wodurch die Atmung zwar leichter wird. Gleichzeitig erhöht aber der Druck des Kindes auf Harnblase und Darm den Harn- und Stuhldrang. Müdigkeit und Schweregefühl, Schlaf- und Appetitlosigkeit oder allgemeine Unruhe sind weitere Vorboten. Nicht alle Frauen bemerken diese Veränderungen. Dagegen sind Blasensprung, Schleimpfropf-Abgang und Wehen für alle Schwangeren erkennbare und typische Anzeichen.

Geburt: Klare Anzeichen

Ein eindeutiges Geburtsanzeichen ist die Ausstossung des Schleimpfropfs, der während der Schwangerschaft den Muttermund verschliesst. Ein bis zwei Tage vor der Geburt oder spätestens am Tag der Geburt löst er sich und geht schleimig ab, gefolgt von leichten Blutungen. Diesen Vorgang nennt man auch Zeichnen.

Ein Blasensprung noch vor Einsetzen der geburtseinleitenden Wehen (vorzeitiger Blasensprung) kündigt ebenfalls die nahende Geburt an. Sie sollten in diesem Fall rasch ins Krankenhaus und Ihre Hebamme und den behandelnden Arzt informieren. Denn bei einem vorzeitigen Blasensprung kann eine aufsteigende Infektion Kind und Mutter gefährden.

Senk- und Vorwehen

Bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche setzen unregelmässige Wehen ein, die mit fortschreitender Schwangerschaft deutlich an Regelmässigkeit und Intensität zunehmen. Etwa drei bis vier Wochen vor der Geburt beginnen die sogenannten Senkwehen, die Lageänderung des Kindes und das Absenken des Bauches zu beeinflussen. Mehr zu diesen Wehen lesen Sie hier.

Kräftige, aber unregelmässige Vorwehen häufen sich gerade in den letzten Tagen als Anzeichen für Geburt. Auch wenn diese Wehen teilweise sehr schmerzhaft sind, führen sie lediglich dazu, den kindlichen Kopf fest in den Beckeneingang zu drücken. Der Übergang zu den eigentlichen Geburtswehen, auch Eröffnungswehen oder muttermundwirksame Wehen genannt, ist dabei fliessend.

40. SSW: Geburtsanzeichen

Die sogenannten Eröffnungswehen legen den eigentlichen Geburtsbeginn fest. Sie dauern durchschnittlich jeweils 30 bis 60 Sekunden und treten regelmässig alle fünf bis 20 Minuten auf. Durch diese kontinuierlichen Kontraktionen und verschiedene Stoffwechselprozesse beginnt sich der Muttermund nach und nach zu öffnen. Mit den Eröffnungswehen verbundene Schmerzen werden von Frauen sehr unterschiedlich wahrgenommen.

Bei Erstgebärenden dauert die Eröffnungsperiode (erste Phase der Geburt) bis zu zwölf Stunden. Bei Frauen, die bereits mindestens ein Kind zur Welt gebracht haben, verkürzt sich die Dauer auf zwei bis acht Stunden. Informieren Sie in dieser Phase Ihre Hebamme oder den behandelnden Arzt. Sie werden Ihnen sagen, wann Sie ins Krankenhaus oder ins Geburtshaus fahren sollten oder die Hausgeburt vorbereitet werden muss. Gegen Ende der Eröffnungswehen kommt es bei vollständig eröffnetem Muttermund meist zum spontanen und rechtzeitigen Blasensprung – ein unverkennbares Anzeichen.

Geburt naht: Wann spätestens in die Klinik?

Schleimpfropf, Blasensprung und Wehen sind eindeutige Anzeichen: Die Geburt steht kurz bevor, das Kind bahnt sich seinen Weg. Sie sollten ins Krankenhaus oder Geburtshaus aufbrechen oder die Hebamme über die bevorstehende Hausgeburt informieren, wenn regelmässige Wehen in Abständen von zehn Minuten und weniger kommen und länger als eine halbe Stunde dauern. 

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Dr. Daniela Oesterle
Autor:
NetDoktor Redaktion

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Quellen:
  • Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 15.11.2019)
  • Themenportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.familienplanung.de (Abruf: 15.11.2019)
  • Weyerstahl, T. & Stauber, M.: Duale Reihe – Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2013
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