Schmerzen im Bereich des Rippenbogens

Frage: Ich bin in der 36. Schwangerschaftswoche und habe seit ein paar Tagen einen leichten Schmerz genau beim Ansatz der ersten Rippe auf der rechten Seite. Wenn ich leicht darauf drücke, verspüre ich einen zwickenden Schmerz. Auch wenn ich lache, tut es mir an dieser Stelle weh. Was könnte das sein?
Antwort: Im Bereich des Rippenbogens und der Rippen setzen die Bauchmuskeln an, die ja durch die Schwangerschaft - gerade wenn sie schon so weit fortgeschritten ist - sehr beansprucht werden. Ist der Schmerz also wirklich eher im knöchernen Bereich und punktuell, kann es durchaus mit dem Zug zusammenhängen. Genauso ist die Ausstrahlung von Seiten der Wirbelsäule möglich.
++ Mehr zum Thema: Körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft ++
Sollte der Schmerz tiefer im Bauchraum sitzen, kann es sein, dass durch die große Gebärmutter Druck auf die Leber oder Gallenblase ausgeübt wird, was manchmal recht schmerzhaft sein kann. Auch können Körperteile des Ungeborenen, mal ein Arm oder ein Fuß, genau in das entsprechende Eck gestreckt werden, was ebenfalls als sehr unangenehm empfunden werden kann. Man könnte versuchen, durch die Linksseitenlage eine Entlastung zu erreichen.
Ist der Schmerz tiefer, stetig und wird er zudem heftiger, so sollte der Arzt aufgesucht werden. Der rechtsseitige Oberbauchschmerz kann auch ein Hinweis für eine ernst zu nehmende Schwangerschaftskomplikation sein, nämlich dem HELLP-Syndrom. Das ist die schwere Form der Gestose, die praktisch auf die Leber verlagert ist. Dabei kommt es zum Anstieg der Leberwerte, die Leber ist stark angeschwollen, wodurch die Schmerzen erklärt werden. Zusätzlich sinken die Blutplättchen stark ab. Es können ein Bluthochdruck und eine Eiweißausscheidung im Urin vorliegen. Therapeutisch ist in diesem Fall die Beendigung der Schwangerschaft anzustreben. Dieses Krankheitsbild ist relativ selten, trotzdem sollte immer daran gedacht werden.
Die eher wahrscheinlichen Ursachen für die Schmerzen sind aber die Verdrängung und der Zug an den Organen und Muskelansätzen. Im Zweifelsfall oder bei bestehender Beunruhigung ist es auf jeden Fall immer besser, eine Untersuchung durchführen zu lassen.
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Autoren:
Britta Bürger
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