
Impfungen bei Kinderwunsch

Bub oder Mädchen? Egal, Hauptsache gesund. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten noch zuvor ihren Impfstatus prüfen. Welche Impfungen wichtig sind, lesen Sie hier.
Impfungen sind nach wie vor das beste "Werkzeug", um sich vor bestimmten Infektionserkrankungen zu schützen. Das gilt insbesondere für Schwangere. Idealerweise sollte der Impfstatus schon vor einer geplanten Schwangerschaft überprüft werden. Ein guter Impfschutz bewahrt sowohl Mutter als auch Kind vor gesundheitlichen Komplikationen.
+++ Mehr zum Thema: Wie funktionieren Impfungen? +++
Wie kann der Impfstatus überprüft werden?
Während die meisten Kinder in jungen Jahren durch die empfohlenen Impfungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes einen guten Immunitätsschutz haben, lässt die Impfmoral in späteren Jahren häufig nach. Viele Erwachsene verlieren den Überblick, wogegen sie eigentlich geimpft sind. Hinzu kommen verlegte oder verlorengegangene Impfpässe, der Impfstatus bleibt häufig unbekannt.
+++ Mehr zum Thema: Kennen Sie Ihren Impfstatus? +++
Spätestens dann, wenn Frauen eine Schwangerschaft planen, lohnt es sich jedoch, einen Blick auf den eigenen Impfschutz zu werfen. Bestimmte Infektionen können sowohl bei der werdenden Mutter als auch beim Ungeborenen zu – vermeidbaren –gesundheitlichen Komplikationen führen.
+++ Mehr zum Thema: Kinderimpfungen +++
Empfohlene Impfungen vor der Schwangerschaft
Masern-Mumps-Röteln-Impfung
- Masern
Eine Masernerkrankung der werdenden Mutter kann zu schweren, lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen führen und zudem die Schwangerschaft gefährden.
Kommt es zu einer Masern-Infektion der Mutter in der Spätschwangerschaft, kann dies beim Neugeborenen aufgrund seines unreifen Immunsystems lebensbedrohlich werden.
- Röteln
Steckt sich die Mutter während der Frühschwangerschaft zum ersten Mal mit Röteln an, kann dies beim Kind zu Fehlgeburt, Frühgeburt oder schweren Fehlbildungen führen. Betroffen sind vor allem Organsysteme wie Gehirn, Herz, Augen (Trübungen der Linse) und Ohren (Innenorhschwerhörigkeit).
Windpocken (Varizellen, Feuchtblattern)
Windpocken, mit denen sich die Mutter in der Schwangerschaft angesteckt hat, können zu schweren Schäden beim Ungeborenen (Fehlbildungen der Augen, Gliedmaßen, Haut oder des Gehirns) oder sogar zum Tod in den ersten Lebensmonaten führen.
Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung
Die Grundimmunisierung mittels Kombinationsimpfung erfolgt in der Regel in der Kindheit, ihre Auffrischung wird grundsätzlich alle 10 Jahre empfohlen.
Den bestmöglichen Schutz vor Keuchhusten bietet eine Impfung zusätzlich während der 27. bis 36. Schwangerschaftswoche.
Influenza
Influenza kann während der Schwangerschaft einen schweren Verlauf nehmen. Insbesondere hohes Fieber der Mutter kann unter Umständen eine Fehlgeburt oder vorzeitige Wehen auslösen. Schwangere können auch während der Schwangerschaft geimpft werden. Wenn die Grippezeit unmittelbar bevorsteht, spricht auch nichts gegen eine Impfung im ersten Schwangerschaftsdrittel.
Hepatitis A und B
Infektionen mit Hepatitis A und/oder B in der Schwangerschaft bergen ein erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten.
COVID-19
Laut aktueller Angaben des Robert-Koch-Instituts spricht bei einem Kinderwunsch nichts gegen eine Corona-Impfung der zukünftigen Eltern. Über die Verträglichkeit der verfügbaren Impfstoffe bei Schwangeren gibt es aktuell noch keine wissenschaftlich ausgewerteten Daten, weshalb bisher keine generelle Impfempfehlung für schwangere Frauen ausgesprochen wurde. Bei Risikopatientinnen kann diese jedoch auch bei einer bestehenden Schwangerschaft vorgenommen werden.
+++ Mehr zum Thema: Masern in der Schwangerschaft +++
Impfungen, die auch während der Schwangerschaft verabreicht werden können
Grundsätzlich sind Impfungen mit Totimpfstoffen auch in der Schwangerschaft möglich, idealerweise im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel. Bei Lebendimpfstoffen (Mumps-Masern-Röteln, Windpocken) wird ein Abstand von mindestens einem Monat zur geplanten Empfängnis empfohlen. Bis dahin sollen Frauen mit Kinderwunsch jedenfalls verhüten.
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Redaktionelle Bearbeitung:
Claudia Schneider MA
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