Frühgeburt - wie hoch ist das Risiko?

Frage: Ich bin am Beginn der 32. Schwangerschaftswoche und vorige Woche wurde bei einem Facharztbesuch festgestellt, dass das Köpfchen meines Kindes sehr tief unten liegt. Im Mutter-Kind-Pass wurde "II. Schädellage" eingetragen. Mir wurde strenge Schonung verordnet und ich nehme bereits zweimal täglich Magnesium. Ich bin doch sehr beunruhigt, dass das Kleine schon zur Welt kommen könnte - die Länge ist zwar o.k., allerdings ist es noch sehr zart. Wie stehen in einem solchen Fall die Überlebenschancen, wie ist das Entwicklungsstadium? Muss ich mit einer Frühgeburt rechnen?
Antwort: Zunächst ist es - gerade bei der ersten Schwangerschaft - durchaus möglich, dass zu diesem frühen Zeitpunkt der Kopf schon im Becken liegt.
Allerdings sollte das Baby nach Möglichkeit noch nicht kommen, weshalb Schonung sehr wichtig ist. Wäre die Gefahr einer Frühgeburt größer, hätte Ihr Frauenarzt Sie sicher in die Klinik überwiesen.
Die mögliche Geburt ist auch vom Befund des Muttermundes abhängig. Sollte dieser geöffnet sein, ist wirklich mehr Ruhe einzuhalten. Ist der Muttermund noch nicht "geburtsreif", also weich und vielleicht verkürzt, so ist die Wahrscheinlichkeit, eine baldige Geburt zu erleben, geringer. Auch bei diesbezüglichen Bedenken wären Sie in die Klinik eingewiesen worden.
Sollte das Kind zum jetzigen Zeitpunkt kommen, hat es sehr gute Chancen, ohne Probleme groß zu werden. Die medizinischen Möglichkeiten sind im Vergleich zu früher mittlerweile sehr ausgefeilt, so dass man sich nicht zu sehr beunruhigen sollte. Natürlich bedeutet eine Frühgeburt aber ein gewisses Risiko und es gibt typische Komplikationen.
Doch bedeutet der tiefe Stand des Kopfes alleine nicht, dass es dazu kommen wird. Der Eintrag "II. Schädellage" bedeutet lediglich, dass der Rücken des Kindes auf Ihrer rechten Seite liegt. Dies hat keinerlei Bedeutung hinsichtlich des Geburtsbestrebens.
Weitere relevante Informationen finden Sie auch unter:
- Komplikationen bei einer Frühgeburt
- Vorbereitung auf die Geburt
Rubriken:
Autoren:
Britta Bürger
Redaktionelle Bearbeitung:
Dr.med. Kerstin Lehermayr
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