
Entwicklung des Babys in der 5. Schwangerschaftswoche

Zu Beginn der fünften SSW ist der Embryo zumeist als stecknadelkopfgroßes Zellhäufchen im Ultraschall erkennbar. Aus der Keimscheibe ist ein wurmförmiges Gebilde geworden, das sich bauchwärts krümmt.
Der Embryo ist nun etwa 1 mm groß und hat sich in drei Schichten differenziert. Aus diesen entwickeln sich bestimmte Körperteile:
- Die äußere Schicht, das Ektoderm, bildet später u.a. Haut, Haare, Nägel und Augenlinsen;
- aus der mittleren Schicht, dem Mesoderm, entstehen u.a. Nervensystem, Gehirn, Skelett und Herz.
- Die innere Schicht, das Entoderm, wird später zu den inneren Organen wie Lunge, Verdauungssystem und Drüsen.
Noch ernährt der Dottersack den Embryo, bis die Plazenta voll funktionsfähig ist. Die Nabelschnur, die das Kind später mit der entwickelten Plazenta verbindet, ist noch ein kurzer Stiel.
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5. SSW: Was tut sich bei der Mutter?
Die Periode ist ausgeblieben. Viele Frauen machen jetzt einen Urintest, da sie vermuten, dass sie schwanger sind. Dieser beruht auf dem Nachweis des Schwangerschaftshormons Beta-hCG (humanes Choriongonadotropin). Dieses Hormon wird von der befruchteten Eizelle selbst gebildet. Es sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut erhalten und stärker durchblutet wird. Das Beta-hCG sichert somit den Erhalt der Schwangerschaft und ist im Urin der Mutter nachweisbar. Im Blut ist das Hormon zumeist schon sechs bis acht Tage nach der Befruchtung nachweisbar.
Um einen Schwangerschaftstest durchzuführen, muss der Teststreifen kurz in ein Behältnis mit Urin getaucht werden. Je nach Art des Tests wird nun einige Minuten später ein Ergebnis angezeigt. Der Test ist am zuverlässigsten, wenn er kurz nach dem Aufstehen durchgeführt wird, weil dann die Konzentration des Schwangerschaftshormons am größten ist.
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Worauf werdende Mütter jetzt achten sollten
Ist eine Schwangerschaft nun sicher oder sehr wahrscheinlich, stellen sich einige wichtige Fragen bzw. Aufgaben:
- Überlegen Sie, wer Sie durch die Schwangerschaft begleiten und die Vorsorgeuntersuchungen durchführen soll.
- Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Gynäkologen. Bedenken Sie, dass ein sicherer Schwangerschaftsnachweis im Ultraschall zumeist erst ab der 6. Schwangerschaftswoche möglich ist. Manche Frauenärzte warten mit dem ersten Termin gerne bis zur 7. Schwangerschaftswoche ab.
- Es ist nicht zu früh, sich nach einer Hebamme umzusehen.
- Nehmen Sie ab sofort Medikamente nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.
- Der Arzt wird spätestens jetzt Folsäure verschreiben, die – optimalerweise bis zur abgeschlossenen 12. SSW – einmal täglich eingenommen werden sollten. Folsäure spielt eine wesentliche Rolle für das Wachstum und die Entwicklung des Embryos und kann das Risiko einer Fehlgeburt minimieren.
- Verzichten Sie ab sofort auf das Rauchen. Rauchen erhöht die Gefahr einer Fehlgeburt!
- Auch auf Alkohol sollten Sie ausnahmslos verzichten.
Die 5. SSW im Überblick
Die 5. SSW | Baby | Mama | Untersuchung |
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Die Zeichen stehen auf Schwangerschaft. | Der Embryo besteht aus drei Schichten und ist etwa 1 mm groß. Die Organe entwickeln sich. |
Manche werdende Mütter bemerken ein Zwicken und Ziehen im Unterbauch. Keine Sorge, das ist völlig normal: Die Gebärmutter verändert sich, durch die Hormone stellt sich der Körper auf die Schwangerschaft ein. Neben den "klassischen" Anzeichen wie Übelkeit oder Müdigkeit können sich auch eine verstopfte Nase ("Schwangerschaftsschnupfen") oder häufiger Harndrang bemerkbar machen. Ein Kommen und Gehen von Anzeichen liegt meist Hormonschwankungen zugrunde. |
Bei einem Ultraschall wäre ein kleiner schwarzer Punkt, die Fruchthöhle, erkennbar. Der Embryo selbst ist jetzt noch zu klein. Es kann auch vorkommen, dass noch nichts zu sehen ist. Viele Ärzte führen deshalb erst ab SSW 7 oder 8 einen Ultraschall durch. Auch ist dann erkennbar, ob eine Zwillingsschwangerschaft vorliegt. |
Autoren:
Dr. med. Stefanie Sperlich, Mag. Birgit Guth
Medizinisches Review:
OÄ Dr. Angela Ramoni
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag.(FH) Silvia Hecher, MSc, Dr.med. Kerstin Lehermayr
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