Mittelohrentzündung: Antibiotische Tropfen meist nicht sinnvoll

Rund 70 Prozent aller Kinder unter drei Jahren erkranken mindestens einmal an Mittelohrentzündung. Heftige Ohrenschmerzen, Druckgefühl im Ohr und Fieber sind typische Symptome.
Auslöser einer akuten Mittelohrentzündung bei Kindern ist meist eine Erkältung. Kleinkinder sind besonders häufig betroffen, da bei ihnen die sogenannte „Eustachische Röhre“, die Verbindung zwischen Ohr und Nasen-Rachenraum noch kurz ist: Krankheitserreger können daher leichter aus dem Rachen ins Ohr gelangen und dort eine Entzündung auslösen.
Mittelohrentzündung als Folge eines viralen Infekts
Unmittelbare Ursache einer akuten Mittelohrentzündung ist meist ein Infekt, er kann von Viren oder Bakterien ausgelöst werden. Am häufigsten entsteht eine Mittelohrentzündung als Folgeerkrankung einer viral bedingten Erkältung.
+++ Mehr zum Thema: Mittelohrentzündung +++
Behandlung eines viralen Ohreninfekts
In diesem Fall helfen antibiotische Ohrentropfen nichts. Bei einer durch Viren verursachten Mittelohrentzündung können nur die Symptome bekämpft werden:
- Körperliche Schonung
- Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme
- Schmerzmittel
- uU. abschwellende Nasensprays
Antibiotische Ohrentropfen nur in Ausnahmefällen
Antibiotika kommen nur zum Einsatz, wenn beispielsweise das Trommelfell eingerissen ist oder eine beidseitige Entzündung vorliegt (Hinweis auf eine Beteiligung von Bakterien) bzw. wenn das Kind jünger als sechs Monate ist.
Dauern die Symptome jedoch an, dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
+++ Mehr zum Thema: Behandlung einer Ohrenentzündung +++
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Astrid Leitner
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