
Impfungen im 1. Lebensjahr

Der Österreichische Impfplan 2019 gibt einen Überblick über die empfohlenen Schutzimpfungen für Säuglinge im 1. Lebensjahr.
Wozu impfen?
Impfungen sind die wichtigste und wirksamste Vorbeugung gegen bestimmte Infektionskrankheiten. Nach Verabreichung des Impfstoffes bildet das Immunsystem Abwehrstoffe gegen die jeweilige Erkrankung. Diese bewirken, dass die Krankheit – im Falle einer Infektion – nicht oder nur in abgeschwächter Form zum Ausbruch kommt.
+++ Mehr zum Thema: Allgemeiner Impfplan +++
Übersicht Impfungen
7. Woche | Rotavirus |
3. Monat | Rotavirus, 6-fach Impfung, Pneumokokken, Meningokokken |
4. Monat | Rotavirus, Meningokokken |
5. Monat | 6-fach Impfung, Pneumokokken, Meningokokken B |
7. Monat | Influenza |
10. Monat | Masern-Mumps-Röteln |
12. Monat | 6-fach Impfung, Pneumokokken |
Im österreichischen Gratis-Impfprogramm enthaltene Impfungen:
Rotavirus-Schluckimpfung
Rotaviren sind die häufigsten Erreger von Brechdurchfall und hohem Fieber bei Säuglingen und Kleinkindern. Gefährlich ist die Erkrankung vor allem wegen des drohenden Flüssigkeitsverlusts. Der Impfstoff wird ab der 7. Lebenswoche in Form einer Schluckimpfung verabreicht. Abhängig vom verwendeten Impfstoff bekommt das Kind zwei oder drei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen.
+++ Mehr zum Thema: Rotavirus-Impfung +++
6-fach-Impfung
Die 6-fach-Impfung schützt vor Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Poliomyelitis (Kinderlähmung), Haemophilus influenzae B und Hepatitis B. Sie wird ab dem 3. Lebensmonat zweimal im Abstand von zwei bzw. sechs Monaten verabreicht. Die dritte Teilimpfung folgt dann ab dem 12. Lebensmonat.
In einem Kombinationsimpfstoff sind mehrere unterschiedliche Wirkstoffe enthalten. Dadurch sind sie aber nicht schlechter verträglich als Einzelimpfstoffe: Das kindliche Immunsystem wird sogar zu einer besseren Antikörperbildung angeregt – ohne das Kind zu überfordern. Eine Kombinationsimpfung vermindert zudem die Zahl der Injektionen.
Pneumokokken-Impfung (10-fach)
Zur Verhütung von schweren, durch Pneumokokken ausgelösten Lungen-, Mittelohr- und Hirnhautentzündungen wird ein möglichst früher Impfbeginn (im 3. Lebensmonat) empfohlen. Die Impfungen werden im gleichen Schema wie die 6-fach-Impfung verabreicht.
+++ Mehr zum Thema: Pneumokokken-Impfung +++
Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR)
Die Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln erfolgt ebenfalls als Kombinationsimpfung. Die erste Dosis wird idealerweise ab dem 10. Lebensmonat verabreicht, die zweite nach drei Monaten. Die Impfreihe sollte jedenfalls vor Eintritt des Kindes in eine Gemeinschaftseinrichtung (Krippe, Kindergarten) abgeschlossen sein.
Nicht im österreichischen Gratis-Impfprogramm enthaltene Impfungen:
Meningokokken-B-Impfung
Meningokokken der Gruppe B können schwerwiegende Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen auslösen. Aufgrund des noch unreifen Immunsystems haben Kinder in den ersten beiden Lebensjahren ein besonders hohes Erkrankungsrisiko. Empfohlen werden drei Impfungen im Abstand von vier Wochen, beginnend mit dem 3. Lebensmonat.
+++ Mehr zum Thema: Meningokokken-Impfung +++
Pneumokokken-Impfung (13-fach)
Diese Impfung bietet einen noch vollständigeren Impfschutz gegen Pneumokokken. Das Impfschema ist gleich wie bei der 10-fach-Impfung gegen Pneumokokken.
Influenza-Impfung
Der Impfstoff gegen die „echte“ Grippe kann bei Kindern ab dem 7. Lebensmonat verabreicht werden. Die Impfung erfolgt idealerweise im Spätherbst, kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt – selbst wenn bereits Influenza-Fälle aufgetreten sind – durchgeführt werden. Eine Influenza-Impfung schützt jedoch nicht vor einer Erkältung.
+++ Mehr zum Thema: Kinderimpfungen +++
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Priv.-Doz. DDr. Tamás Fazekas
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Julia Wild
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