Mammasonografie

Von Lena Machetanz, Ärztin
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Als Mammasonografie bezeichnet man die Ultraschalluntersuchung der Brust. Der Arzt führt sie ergänzend zur Tastuntersuchung durch, insbesondere dann, wenn er beim Abtasten eine Auffälligkeit entdeckt hat. Nicht verwechselt werden sollte die Mammasonografie mit der Mammografie, dem Röntgen der Brust. Lesen Sie hier alles Wichtige über die Mammasonografie, wie sie eingesetzt wird und welche Befunde sie bringen kann!

mammasonografie

Ultraschall (Brust): Für wen eignet er sich?

Jüngere Patientinnen haben oft ein sehr dichtes Brustdrüsengewebe. Dieses Gewebe lässt sich mit einem Bruströntgen (Mammografie) oft nur schlecht beurteilen. Im Brustultraschall (Mammasonografie) hingegen kann der Arzt oder die Ärztin mögliche Veränderungen besser erkennen. Die modernen hochfrequenten Ultraschallköpfe (Ultraschallsonden) machen heute sogar kleinste Gefässe und feinste Gewebestrukturen sichtbar. Zudem ist diese Methode der Brustuntersuchung sehr risikoarm, weil sie keine Strahlenbelastung wie die Mammografie mit sich bringt. Ein Ultraschall der Brust wird auch während Schwangerschaft und Stillzeit bevorzugt eingesetzt.

Mammografie bei älteren Frauen

Mit dem Alter nimmt die Dichte des Brustdrüsengewebes normalerweise ab. Dann ist wiederum die Mammografie das Mittel der Wahl, um Veränderungen im Brustgewebe (wie Brustkrebs) aufzuspüren und abzuklären. Bei älteren Patientinnen wird der Ultraschall der Brust deshalb nur bei unklarem oder auffälligem Mammografiebefund als ergänzende Diagnosemethode eingesetzt.

Wann wird die Mammasonografie durchgeführt?

Kann der Arzt bei der Tastuntersuchung der Brust einen Knoten oder andere Veränderungen fühlen, kommt die Mammasonografie zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe lassen sich Knoten, Schwellungen, Flüssigkeitsansammlungen oder andere Ursachen unklarer Brustschmerzen abklären.

Die Mammasonografie ermöglicht dem Arzt ausserdem eine gute Sicht bei der Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) aus der Brust. Auf dem Ultraschallbild kann er genau sehen, wohin er die Punktionsnadel stechen muss.

Weitere Anwendungsgebiete sind die Nachsorge nach Brustkrebs sowie eine besonders gründliche Vorsorge bei gehäuften Brustkrebserkrankungen in der Familie.

Der günstigste Zeitpunkt für die Untersuchung ist bei Frauen vor den Wechseljahren kurz nach der Regelblutung. Das Gewebe der Brust ist zu diesem Zeitpunkt nämlich aufgrund hormoneller Veränderungen am besten einsehbar.

Wie läuft die Mammasonografie ab?

Zuerst bittet der Arzt Sie, den Oberkörper frei zu machen. Für die Untersuchung müssen Sie sich dann auf den Rücken legen - mit angehobenen oder hinter dem Kopf verschränkten Armen. Die Brust ist dadurch abgeflacht, und die Schallwellen können das Gewebe besser durchdringen.

Der Arzt bestreicht nun den Schallkopf mit Ultraschallgel und fährt ihn in verschiedenen Winkeln über die Brustoberfläche. Auf dem angeschlossenen Monitor kann er das Brustgewebe und die dazugehörigen Lymphknoten in der Achselhöhle einsehen. Die gesamte Untersuchung dauert in der Regel nicht länger als eine Viertelstunde.

Welche Risiken birgt die Mammasonografie?

Der Brustultraschall arbeitet nur mit Ultraschallwellen. Er bedeutet also im Gegensatz zur Mammografie keine Strahlenbelastung für die Patientin. Das ist besonders bei der Untersuchung von Schwangeren oder während der Stillzeit wichtig! Besondere Risiken bestehen bei der Mammasonografie nicht.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Martina Feichter
Quellen:
  • Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM): "Arbeitskreis Mammasonografie", unter: www.degum.de (Abruf: 29.08.2022)
  • Fischer, U. & Baum, F.: Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms. Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2014
  • Kaufmann, M. et al.: Die Gynäkologie. Springer-Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Madjar, H. & Neumann-Schmid, S.: Kursbuch Mammasonografie. Georg Thieme Verlag, 5. Auflage, 2019
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