Endosonografie

Von Lena Machetanz, Ärztin
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Die Endosonografie ist eine Ultraschalluntersuchung, bei der der Schallkopf nicht von aussen auf die Haut aufgedrückt, sondern in den Körper eingeführt wird. Lesen Sie hier alles über die Endosonografie, welche Varianten es gibt und welche Risiken sie bergen können!

endosonografie

Endosonografie des Magens und der Speiseröhre (ÖGD)

Eine Endosonografie des Magens, der Speiseröhre oder des Zwölffingerdarms kann ohne eine Narkose erfolgen. Auf Wunsch erhält der Patient aber ein beruhigendes Mittel, sodass er entspannt ist und später keine Erinnerungen an die Untersuchung hat. Der Arzt führt dann über den Mund des Patienten eine biegsame Ultraschallsonde bis zum Magen hinunter. Mithilfe dieser Sonde kann er durch die Magenwand hindurch benachbarte Organe ansehen, zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Ebenso kann er mit der Endosonografie auch die Wandschichten von Speiseröhre und Magen beurteilen und klären, ob zum Beispiel Tumore oder Entzündungen vorliegen.

Nüchternzeit vor der Untersuchung beachten

Vor einer Endosonografie des Magens und der Speiseröhre dürfen Sie sechs Stunden vor der Untersuchung keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen und vier Stunden vorher nichts mehr trinken.

Endosonografie der Atemwege (Endobronchialer Ultraschall)

Die Endosonografie der Atemwege läuft ähnlich ab wie die des Magen-Darm-Trakts, der Arzt führt das Endoskop lediglich in die Luftröhre statt in die Speiseröhre. Neben den Atemwegen selbst kann er auch die nahe der Luftröhre beziehungsweise der grossen Bronchien liegenden Lymphknoten beurteilen, was besondere bei Verdacht auf Krebserkrankungen wichtig ist. Gegebenenfalls entnimmt der Arzt auch unter sonografischer Kontrolle eine Gewebeprobe über eine dünne Punktionsnadel.

Der endobronchiale Ultraschall ist ein sehr sicheres Verfahren, mitunter kann es aber auch hier zu Verletzungen der Atemwege und bei Gewebeentnahme zu Blutungen kommen.  

Transvaginale Endosonografie

Bei der transvaginalen Ultraschalluntersuchung führt der Frauenarzt einen speziellen dünnen, länglich geformten Schallkopf in die Scheide ein. So kann er besonders gut die inneren weiblichen Geschlechtsorgane, also die Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke beurteilen. Auch der erste Ultraschall während der Schwangerschaft erfolgt durch die Scheide.

Vorteil der transvaginalen Endosonografie gegenüber der herkömmlichen Ultraschalluntersuchung durch die Bauchdecke ist, dass sie aufgrund der Nähe zu den Organen bessere Bilder liefert. Zudem birgt die transvaginale Ultraschalluntersuchung ebenso wie die herkömmliche Sonografie über die Bauchdecke keine besonderen Risiken und ist lediglich etwas unangenehm, nicht aber schmerzhaft für die Patientin.

Transrektale Endosonografie

Die Ultraschalluntersuchung des Enddarms dient vor allem der Abklärung von Fisteln, Abszessen und Tumoren. Der Patient liegt hierfür entweder auf der Seite oder auf dem Rücken mit leicht angewinkelten, abgespreizten Beinen. Der Arzt führt eine dünne, mit Gleitmittel bestrichene Ultraschallsonde in das Rektum des Patienten ein. Durch vorsichtiges Bewegen und Kippen des Schallkopfes kann der Arzt nun neben dem Darm selbst auch die Prostatadrüse des Mannes beurteilen. Die Endosonografie über das Rektum ist ungefährlich, manchmal können leichte Schmerzen in der Analregion auftreten. 

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Quellen:
  • Dietrich, C. F.: Endosonographie, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2008
  • Jenssen, Ch. et al.: Kursbuch Endosonografie, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2014
  • Layer, P.: Praktische Gastroenterologie, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2011
  • Nakhosteen, J. A. et al.: Atlas und Lehrbuch der Thorakalen Endoskopie, Springer Verlag, 4. Auflage, 2009
  • Prinz, C.: Basiswissen Innere Medizin, Springer Verlag, 1. Auflage, 2012
  • Sohn, C. et Holzgreve, W.: Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012
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