U3-Untersuchung

Von Lena Machetanz, Ärztin
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Die U3-Untersuchung ist häufig die erste Vorsorgeuntersuchung des Säuglings, die beim Kinderarzt und nicht im Krankenhaus stattfindet. Lesen Sie hier, wann U3-Untersuchungen in der Regel stattfinden, wie sie ablaufen und welche Impfungen empfohlen werden.

U3 Untersuchung

Was ist die U3-Untersuchung?

Die U3-Untersuchung ist eine von zwölf Vorsorgeuntersuchungen für Kinder. Durchgeführt wird sie zwischen der 3. und 8. Lebenswoche. Die Kosten dafür trägt die Krankenkasse. Bei der U3-Untersuchung kontrolliert der Arzt, ob sich das Kind in den ersten Wochen nach der Geburt normal entwickelt hat. Zudem sollte das Baby bei diesem Termin seine erste Impfung erhalten.

Was wird bei der U3 gemacht?

Die U3-Untersuchung ist in vielen Fällen das erste Mal ist, dass der Kinderarzt den Säugling sieht. Zuerst verschafft er sich bei diesem Termin also anhand verschiedener Untersuchungen einen Überblick über den allgemeinen Gesundheitszustand des Kindes. Danach folgt die Impfung.

Untersuchungen

Der Arzt ermittelt Grösse und Gewicht des Babys, hört Herz, Lunge und die Darmgeräusche ab. Er tastet die Bauchdecke ab und untersucht den Nabel.

Er schaut, ob das Kind bereits auf Ansprache oder Bewegungen reagiert und wie es sich bei lauten Geräuschen und hellem Licht verhält. Spielerische Tests dienen dazu, die Interaktion des Babys zu prüfen, etwa ob es mit den Augen einem Gegenstand folgt.

Zudem testet der Arzt angeborene Reflexe wie den Greif- und Saugreflex. Er macht sich ein Bild von den motorischen Fähigkeiten des Babys, etwa ob es den Kopf in schwebender Bauchlage schon wenige Sekunden halten kann. Oder ob es bereits ab und zu die Hände öffnet.

Besonders wichtig bei der U3-Untersuchung ist der Hüft-Ultraschall. Damit lassen sich Fehlbildungen und Fehlstellungen des Hüftgelenks aufspüren.

U3: Impfung

Der Kinderarzt klärt die Eltern bei der U3-Untersuchung über die ersten Impfungen auf: Ab dem Alter von sechs Wochen kann gemäss der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Rotaviren erfolgen. Das Baby bekommt dafür keine Spritze, denn es handelt sich um eine Schluckimpfung. Für den zweiten Lebensmonat empfehlen Mediziner Impfungen gegen:

Diese können mittlerweile als Kombinationsimpfung in einer Spritze in den Oberschenkel gegeben werden, was für das Kind natürlich schonender ist. Hinzu kommt noch eine weitere Impfung gegen Pneumokokken.

Wie schon bei der U1- und U2-Untersuchung erhält das Kind auch noch Vitamin-K-Tropfen, um die Gerinnungsfunktion zu stärken und Blutungen vorzubeugen.

Welche Bedeutung hat die U3-Untersuchung?

Die U3-Untersuchung hat einen besonderen Stellenwert: Mit ihr verschafft sich der behandelnde Kinderarzt in der Arztpraxis zum ersten Mal einen Eindruck vom Kind. Deshalb fällt die U3 häufig etwas umfangreicher aus. Das Kind wird nicht nur körperlich untersucht, sondern der Arzt wird die Eltern ausserdem über das Verhalten des Kindes befragen: Schläft es gut? Weint es viel? Wie ist die Ernährung? Das sind zu Anfang vielleicht viele Fragen, sie alle helfen dem Arzt aber, das Kind optimal zu betreuen. Wenn nötig, kann der Kinderarzt bei der U3- Untersuchung ausserdem Empfehlungen zum Umgang mit dem Kind geben.

Falls bei der U3-Untersuchung eine Fehlbildung der Hüfte (angeborene Hüftdysplasie) festgestellt werden sollte, kann diese häufig bereits durch breites Wickeln oder spezielle Spreizhosen erfolgreich behandelt werden. Folgeschäden sind meist nicht zu erwarten. 

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Quellen:
  • Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin Berlin: „Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen“, Monatsschrift Kinderheilkunde, 4. März 2013
  • Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern (Kinder-Richtlinie), Stand: Dezember 2020, unter: www.g-ba.de (Abrufdatum: 16.08.2021)
  • Robert Koch Institut (RKI): Impfkalender der Ständigen Impfkommission, in: Epidemiologisches Bulletin 34, 20. August 2020
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