Einfacher Test deckt Lebensmittelallergien auf
Schweizer Forscher haben einen einfachen Test entwickelt, mit dem sich Lebensmittelallergien nachweisen lassen.
Etwa zwei Prozent der Erwachsenen und zwischen drei und sieben Prozent der Kinder leiden an einer Lebensmittelallergie.
Ursprung einer Allergie
Liegt eine Allergie vor, bildet der Körper Antikörper gegen das auslösende Protein – im Falle der Kuhmilchallergie sind dies Immunglobuline E (IgE). Kuhmilch enthält über 20 potenziell allergene Proteine. Bis dato muss für jedes einzelne Protein einzeln getestet werden, ob IgE-Antikörper – ein Antikörper, der für Allergien verantwortlich ist – dagegen vorhanden sind. Selbst wenn IgE-Antikörper gefunden werden, ist nicht klar, ob wirklich dieses Protein der Auslöser für die Allergie ist.
Das Forscherteam um Hubert Girault von der EPFL (École polytechnique fédérale de Lausanne) will nun eine Lösung für das Problem gefunden haben. Der von dem Forscherteam entwickelte Test soll die verantwortlichen Proteine mit hoher Empfindlichkeit und Genauigkeit ermitteln können. Dazu isolierten die Forscher bei einer Patientin mit einer Milchallergie sämtliche IgE-Antikörper aus dem Blutserum.
Die Antikörper wurden chemisch mit magnetischen Kügelchen verknüpft und in ein Glasröhrchen eingefügt. Dieses war halb so dünn wie ein menschliches Haar. Anschließend ließen sie sämtliche Milchproteine durch das Röhrchen fließen. Die allergieauslösenden Allergene hefteten sich jeweils an den zu ihnen passenden IgE-Antikörper. Diese können mittels Massenspektrometrie aussortiert werden.
Möglichkeit, auch seltene Allergene ausfindig zu machen
Die Forscher erklärten, dass mit dieser Methode seltene Allergene entdeckt werden können und dass sich der Test auch auf andere Nahrungsmittel wie Nuss- und Weizenprodukte ausweiten ließe. Das Team erhofft sich mittels des neuen Testverfahrens, individualisierte Therapien für Betroffene entwickeln zu können.
Autoren:
Helga Quirgst, MSc
Redaktionelle Bearbeitung:
Philip Pfleger
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