Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.
Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.
Gesundheits-Apps können tolle Helfer sein: Sie vereinfachen das Protokollieren, geben Tipps oder motivieren. Trotzdem: Eine kleine Portion Skepsis sollten Sie mitbringen, wenn Apps versprechen, Ihnen selbstständig Diagnosen zu stellen. Auch konkrete Behandlungsempfehlungen sind mit Vorsicht zu geniessen. Halten Sie deswegen grundsätzlich Ausschau nach folgenden Kriterien.
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Wer ist der Anbieter?
Bevor Sie eine Gesundheits-App auf Ihr Handy laden, sollten Sie prüfen, wer der Anbieter ist. Ein Blick ins Impressum hilft: Hier sollten Sie Name, Anschrift und auch eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme finden. Seriöse Anbieter hinterlegen das ganz selbstverständlich. Fehlen Angaben, ist das weniger vertrauenswürdig.
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Welche Ziele verfolgt der Anbieter?
Ganz klar: Hinter vielen Apps stehen finanzielle Interessen – das gilt auch für Gesundheits-Apps. Viele finanzieren sich durch Werbeanzeigen für Produkte oder Dienstleistungen. Auch hier hilft ein Blick ins Impressum: Ist ein Konzern der Anbieter, kann das die Neutralität des Inhalts beeinflussen – muss es aber nicht. Bei gemeinnützigen Organisationen wie Selbsthilfegruppen, Stiftungen, Kliniken oder Universitäten steht dagegen der Selbstzweck im Vordergrund: die Hilfe für den Patienten.
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Auf welchen Quellen basiert die App?
Das ist nicht immer leicht herauszufinden. Doch gerade Universitäten, Kliniken und Forschungseinrichtungen verwenden häufig wissenschaftliche Studien als Grundlage für die App-Entwicklung. Diese Quellen sollten – am besten direkt in der Anwendung – ersichtlich sein. Oftmals hilft auch ein Blick auf die Website des Anbieters. Hier sollten die App-Hersteller offen darlegen, auf welcher Grundlage die App entwickelt wurde.
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Medizinprodukt oder Qualitäts-Siegel?
Manche Gesundheits-Apps sind zertifizierte Medizinprodukte. Das bedeutet, der TÜV hat das Risiko der Anwendungen eingeschätzt und die Hersteller müssen die Produktqualität sichern. Auch an Qualitätssiegeln können Sie sich orientieren: Die gemeinnützige Plattform HealthOn.de etwa vergibt einen „Ehrenkodex“ für vertrauenswürdige Gesundheits-Apps. Die Auszeichnung „Qualitätsprodukt Internetmedizin“ vom Bundesverbandes Internetmedizin kennzeichnet gute Angebote.
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Sind meine Daten sicher?
Viele Gesundheits-Apps sind vor allem dann hilfreich, wenn man sie mit eigenen Daten füttert. Wichtig Frage deshalb: Wie geht der Hersteller mit den Daten um? Möchte die App etwa Zugang zu Informationen wie Standort, Kalender oder Adressbuch, obwohl das für den Nutzen nicht nötig ist? Dann ist Vorsicht geboten. Gerade in der Zusammenarbeit mit Werbeanbietern kann es geschehen, dass Daten an Dritte weitergegeben werden – prüfen Sie das in der Datenschutzerklärung.
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Gibt es eine Datenschutzerklärung?
Bei Apps, die Gesundheitsdaten oder Verhaltensweisen erfassen, speichern oder auswerten, ist Datenschutz besonders wichtig. Sie unterliegen der EU-Datenschutz-Grundverordnung. Die Erhebung darf nicht ohne Einwilligung des Users erfolgen. Es lohnt sich ein Blick in die Datenschutzerklärung: Gibt es überhaupt eine? Wenn ja, ist sie in deutscher Sprache und verständlich? Ausserdem sollten Sie vorab prüfen, welche Daten die App erhebt – und ob die Eingabe freiwillig ist.
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Wie sind die Bewertungen?
Eine gute Gesundheits-App sollte für jeden Nutzer verständlich aufgebaut sein und ihren Zweck erfüllen. Es sollte sofort klar sein, was das Ziel der Anwendung ist und wie die App funktioniert. Ein Blick in die Bewertungen im App-Store oder bei Google Play zeigt, wie andere Nutzer mit der App klargekommen sind. Wenn viele Nutzer das Programm gut bewerten, ist das ein Anzeichen für eine gute App.
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Gibt es einen Ansprechpartner?
Eine gute Gesundheits-App bietet Ihnen Kontaktmöglichkeiten. Sei es, um Fragen zu klären oder um technische Probleme zu melden. Gerade wenn Gesundheits-Daten erfasst werden, ist der Kontakt zum Anbieter wichtig. Eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer oder noch besser ein Kundenservice sprechen dafür, dass der App-Anbieter seinen Nutzern helfen möchte.
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App auf Rezept
Im Dezember 2019 wurde die "App auf Rezept" eingeführt. Der Arzt kann eine App verschreiben, die Krankenkasse bezahlt die Anwendung. Die Regierung arbeitet derzeit an einer Liste mit Applikationen, sich die für die ärztliche Verschreibung eignen - das sogenannte DiGA-Verzeichnis. Diese Apps, müssen eine strenge Prüfung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte durchlaufen. Sie gelten als sicher.
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Zusammenarbeit mit Krankenversicherungen
Einige Gesundheits-Apps sind so nützlich und entsprechen allen Qualitätskriterien, dass Krankenversicherungen ihre Nutzung fördern – zum Beispiel als ein Rückentraining. Dies bewerben die Anbieter in der Regel auch. Wenn Sie eine entsprechende App gefunden haben, fragen Sie gezielt bei Ihrer Versicherung nach, ob eine Kostenerstattung möglich ist.