Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, über die viele falsche Vorstellungen kursieren. Und sie macht vielen Angst. Tatsächlich können Menschen mit Schizophrenie in ihren psychotischen Phasen ausgesprochen verstörend auf ihre Umwelt wirken. Aber die Welt, in der sie leben, kann nicht nur beängstigend, sondern auch faszinierend und wundersam sein. Hier lesen Sie, was es mit der seelischen Störung wirklich auf sich hat.
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Die Mär von der gespaltenen Persönlichkeit
Viele glauben, Schizophrene hätten eine gespaltene Persönlichkeit, ähnlich wie Dr. Jekyll und Mister Hyde. Tatsächlich stammt der Name der Krankheit vom Altgriechischen „schízein“, was „spalten“ bedeutet. Doch um eine Persönlichkeitsspaltung handelt es sich nicht. Vielmehr entwickeln die Patienten Halluzinationen und wahnhafte Gedanken. Auch Antrieb und Gefühle verändern sich durch die Krankheit. In gewisser Weise sind sie also von der realen Welt abgespalten.
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Stimmen im Kopf
Viele Menschen mit Schizophrenie hören Stimmen, die nur in ihrem Kopf existieren. Oft sind sie bedrohlich oder beleidigend oder erteilen Befehle. Sie können aber auch freundlich sein, wie ein weiser Ratgeber oder ein lustiger Begleiter. Manche Schizophreniepatienten mit solchen akustischen Halluzinationen sind überzeugt, zu ihnen spräche Gott.
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Verfolgt und ausspioniert
Auch wahnhafte Gedanken sind häufig bei Schizophrenie. Die Betroffenen sind überzeugt von Ausserirdischen, dem FBI oder einer fremden Organisation verfolgt zu werden. Sie fürchten, ständig ausspioniert zu werden oder sind gar davon überzeugt, man habe ihnen ein Überwachungsgerät implementiert. Andere wieder glauben, sie selbst seien Gott, der Messias oder Satan.
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Wahnhafter Liebesrausch
Auch ein Beziehungswahn kann bei Schizophrenie auftauchen: Dabei glauben die Patienten, dass Handlungen oder Äusserungen einer bestimmten Person Botschaften für sie beinhalten. Häufig sind das Prominente. Beim Liebeswahn glauben die Patienten, diese Person sei unsterblich in sie verliebt. Sie schreiben ihr unzählige Briefe, warten auf ihren Besuch oder einen Heiratsantrag.
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Magische Welt
Bei einer Schizophrenie kann die Welt zum magischen Ort voller Wunder und Zeichen werden. Der Wetterbericht oder ein Lied im Radio enthalten eine Botschaft, ein schwarzer Hund kündigt ein Unglück an, ein rotes Auto wird zum Versprechen, dass etwas Wunderbares geschehen wird.
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Verwirrung der Gefühle
Patienten mit sogenannter hebephrener Schizophrenie haben zwar kaum derartige Wahnvorstellungen, irritieren ihre Umwelt aber auf andere Weise. Ihre Gefühle und Äusserungen passen nicht zur Situation: Sie schneiden Grimassen auf einer Beerdigung oder beginnen ohne Anlass plötzlich zu weinen. Ihre Gedankenführung ist oft wirr, ihre Sprache chaotisch. Später ziehen sich die Betroffenen immer weiter zurück, sie haben keine Interessen mehr und vernachlässigen ihr Äusseres.
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Nobelpreis für einen genialen Kranken
Die schizophrenen Symptome können mit Medikamenten behandelt werden. Allerdings stumpfen sie den Geist ab, dämpfen Phantasie und Kreativität. Der Mathematiker John Nash glaubte für den Secret Service zu arbeiten, sein bester Freund war nur ein Phantom. Nash wurde behandelt, setzte die Tabletten aber wieder ab, weil sie ihn seines Genius beraubten. Er lebte mit seinen Halluzinationen, hielt sie mit Logik und Disziplin auf Abstand - und gewann den Nobelpreis.
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„Du Schizo!“
„Du Schizo!“ ist immer noch ein verbreitetes Schimpfwort. Dabei können Menschen mit Schizophrenie ganz aussergewöhnlich sein. Zu den „Schizos“ gehörten angeblich der Expressionist Edvard Munch, der Lyriker Friedrich Hölderlin, der Tänzer Vaslav Nijinsky, der Philosoph Friedrich Nietzsche, der Naturforscher Isaac Newton und Ludwig II. von Bayern.
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Einer von Hundert
Schizophrenie ist gar nicht mal so selten: Einer von hundert Menschen erkrankt. Bei einem Drittel ist der Spuk nach einer wahnhaften Phase vorbei, ein weiteres Drittel erlebt immer wieder Schübe, bei den übrigen verläuft die Schizophrenie chronisch. Warum manche erkranken, weiss man noch nicht genau. Experten vermuten einen gestörten Botenstoffwechsel im Gehirn. Genetische Faktoren spielen dabei offenbar eine Rolle in Kombination mit belastenden Erfahrungen