Keuchhusten - was Sie jetzt wissen müssen

Keuchhusten ist mit normalem Husten nicht zu vergleichen. Die Attacken sind schwerer als bei normalem Husten durch eine Erkältung. Lesen Sie hier, wie Sie die Krankheit erkennen, wie sie behandelt wird und wie Sie sich schützen können.

Keuchhusten ist keine Lappalie. Die Atemwegserkrankung geht mit schweren, krampfartigen Hustenattacken einher. Sie münden in ein typisches stimmhaftes schweres Luftholen - daher der Name der Krankheit. Der Husten kann so heftig sein, dass durch den starken Druck in Bauch- und Brustraum die Rippen brechen. Begleitet werden die Attacken mitunter durch Würgeanfälle bis hin zum Erbrechen.

Lange Zeit galt Keuchhusten als klassische Kinderkrankheit. Doch seit die meisten Kinder früh geimpft werden, erkranken vor allem Erwachsene. Die Schutzwirkung der Impfung lässt nach einigen Jahren nach und sollte deshalb regelmässig aufgefrischt werden – doch das wird häufig vergessen. Auch wer die Krankheit in der Kindheit durchgemacht hat, kann ohne Impfung erneut krank werden.

Kindern, vor allem Säuglingen unter sechs Monaten, drohen bei Keuchhusten plötzliche Atemstillstände, die lebensbedrohlich sind. Aber auch für Erwachsene ist die Krankheit nicht ungefährlich …

So treten bei jedem vierten Patienten Komplikationen auf. Oft verwechseln die Erkrankten Keuchhusten anfangs mit einem ganz gewöhnlichen Husten und gehen nicht zum Arzt. In dem Fall können sich die Bakterien immer weiter im Körper ausbreiten und dann auch andere Organe befallen. Unter anderem treten Mittelohr- und Lungenentzündungen auf. In Einzelfällen entwickelt sich auch eine Hirnhautentzündung.

Wird Keuchhusten rechtzeitig erkannt, kann eine Behandlung mit Antibiotika die Erreger eindämmen Auch die Phase, in der sich andere Menschen in der näheren Umgebung des Erkrankten anstecken, wird so verkürzt. Im späteren Verlauf der Krankheit ist eine Therapie mit Antibiotika nicht mehr sinnvoll. Dann werden nur noch die Symptome behandelt.

Keuchhusten ist sehr ansteckend: Von 100 (nicht geimpften) Infizierten erkranken 80 bis 90! Die ersten Symptome zeigen sich nach sieben bis 20 Tagen. Der Patient kann dann etwa fünf bis sechs Wochen andere anstecken. Vermeiden Sie möglichst den Kontakt mit erkrankten Personen und achten Sie im Umgang mit kranken Familienmitgliedern auf eine sorgfältige Hygiene. Den besten Schutz vor Keuchhusten bietet eine Impfung …

Auslöser von Keuchhusten ist das Bakterium Bordetella pertussis. Es befällt Nase, Rachen, Luftröhre und Lunge. Der Erreger reizt die Schleimhäute und verursacht so krampfartige Hustenanfälle. Die Bakterien sondern dazu verschiedene Gifte ab. Diese schädigen das umgebende Gewebe - vor allem die Flimmerhärchen der Schleimhäute - und schwächen ausserdem das Immunsystem.