Keine Chance für Nierensteine!

Starke Krämpfe an den Flanken, Übelkeit und Erbrechen - Nierensteine können sehr starke Schmerzen auslösen. Etwa fünf Prozent der Erwachsenen haben mindestens einmal im Leben solche Steine - Männer doppelt so häufig wie Frauen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Ernährung. Erfahren Sie hier, wie Sie den schmerzhaften Attacken am besten vorbeugen können.

Nierensteine sind Ablagerungen in den Nieren, dem Nierenbecken und in den ableitenden Harnwegen, die sich aus Bestandteilen des Urins bilden. Je nach Zusammensetzung unterscheiden Mediziner verschiedene Arten von Nierensteinen: Mit 70 bis 80 Prozent am häufigsten sind kalziumhaltige Steine, insbesondere Kalziumoxalatsteine. Am zweithäufigsten (15 Prozent) sind Harnsäuresteine. Oft sind die Nierensteine so klein wie Reiskörner, sie können aber auch das ganze Nierenbecken ausfüllen.

Einer der Hauptgründe für Nierensteine ist eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, daher heisst es: Trinken, Trinken, Trinken - mindestens zwei Liter am Tag. Dabei sollten Sie vor allem abends ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, um nachts einen hochkonzentrierten Urin zu vermeiden. Laut einer italienischen Studie mit 190.000 Probanden war eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr für 26 Prozent aller Fälle von Nierensteinen verantwortlich.

Wer Nierensteinen vorbeugen will, sollte sich zudem salz- und fettarm ernähren, die Aufnahme von tierischen Eiweiss einschränken und pflanzliche Lebensmittel bevorzugen. Diese machen den Harn basischer und enthalten Substanzen, welche die Nierenstein-Bildung hemmen. Zudem gilt: Abspecken beugt Nierensteine vor, denn Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor.

Purine sind organische Verbindungen, die beim Abbau von Körperzellen freigesetzt, aber auch mit der Nahrung aufgenommen werden. Purine werden zu Harnsäure abgebaut, die die Bildung von Harnsäuresteinen begünstigt. Purinreiche Lebensmittel sollten Sie daher meiden. Dazu gehören Innereien, Fleisch, manche Fischsorten (z. B. Heringe, Makrelen) und Meeresfrüchte.

Die Spargelsaison ist für viele eine Gaumenfreude. Doch wer zu Nierensteinen neigt, sollte sich etwas zurückhalten. Spargel und andere Nahrungsmittel, die dem Körper Wasser entziehen und den Harn mit Salzen übersättigen, fördern Nierensteine.

Wenn Sie schon einmal oxalsäurehaltige Steine hatten, sollten Sie auf oxalsäurereiche Lebensmittel wie Nüsse Rhabarber, Rote Bete, Spinat, schwarzen Tee und Kakao verzichten. Und damit auch auf die heiss geliebte Schokolade.

Auch Vorsicht ist bei Nahrungsergänzungsmittel geboten, die Kalzium und Vitamin D enthalten. Kalzium in der Nahrung ist dagegen sogar wünschenswert, da dies paradoxerweise die Bildung von Kalziumoxalatsteinen vermindern kann.

Bestimmte Medikamente begünstigen die Bildung von Nierensteinen: Einige bekannte Beispiele sind Sulphonamide (Antibiotika), Azetalzolamid beim Glaukom, Triamteren bei Ödemen und extrem hohe Dosen (über 4 Gramm pro Tag) von Acetylsalicylsäure (ASS). Insbesondere, wenn Sie bereits Nierensteine hatten, sollten Sie Ihren Arzt fragen, ob es eine alternative Behandlung gibt.