Luise Heine ist seit 2012 Redakteurin bei Netdoktor.de. Studiert hat die Diplombiologin in Regensburg und Brisbane (Australien) und sammelte als Journalistin Erfahrung beim Fernsehen, im Ratgeber-Verlag und bei einem Print-Magazin. Neben ihrer Arbeit bei NetDoktor.de schreibt sie auch für Kinder, etwa bei der Stuttgarter Kinderzeitung, und hat ihren eigenen Frühstücksblog „Kuchen zum Frühstück“.
Luise Heine ist seit 2012 Redakteurin bei Netdoktor.de. Studiert hat die Diplombiologin in Regensburg und Brisbane (Australien) und sammelte als Journalistin Erfahrung beim Fernsehen, im Ratgeber-Verlag und bei einem Print-Magazin. Neben ihrer Arbeit bei NetDoktor.de schreibt sie auch für Kinder, etwa bei der Stuttgarter Kinderzeitung, und hat ihren eigenen Frühstücksblog „Kuchen zum Frühstück“.
Entgleiste Blutzuckerwerte sind riskant. Für insulinpflichtige Diabetiker sind genau dosierte Insulininjektionen darum extrem wichtig. Je sorgfältiger Sie beim Spritzen vorgehen, desto besser behalten Sie Ihren Blutzucker im Griff. Hier lesen Sie die wichtigsten Punkte, die Sie dabei beachten sollten.
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Insulin vorbereiten
Insulin wird normalerweise im Kühlschrank gelagert. Packungen, die Sie gerade benutzen, können Sie aber auch bei Zimmertemperatur aufbewahren. So hält sich das Insulin bis zu vier Wochen. Sollten Sie eine neue Packung anbrechen, nehmen Sie diese rechtzeitig aus der Kühlung – das ist angenehmer beim Injizieren.
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Mögliche Injektionsstellen
Der Grossteil der insulinpflichtigen Diabetiker spritzt das blutzuckersenkende Hormon mit einem Pen. Einige benutzen wiederverwertbare, die immer wieder mit neuen Insulinpatronen bestückt werden, andere verwenden Einweg-Pens. Die Injektionen sollten Sie bevorzugt am Bauch, an den Beinen oder am Gesäss setzen (siehe Grafik). Welchen Ablauf Experten dabei empfehlen, erfahren Sie auf den folgenden Bildern.
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Kontrollieren Sie die Injektionsstelle
Waschen Sie sich vor dem Spritzen Ihre Hände. Auch die Haut an der Injektionsstelle sollte sauber sein, desinfizieren müssen Sie sie aber nicht. Spritzen Sie nicht in Narben, Haarwurzeln, Muttermale und andere Hautauffälligkeiten. Auch Hautpartien, die Anzeichen einer Entzündung wie Schwellungen und Rötungen zeigen, sollten Sie aussparen. Ebenso Bereiche, in denen sich das Unterhautfettgewebe verhärtet und zu einer Lipodystrophie, auch „Spritzhügel“ genannt, verdickt hat.
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Bewährtes Rotationsprinzip
Damit eine Lipodystrophie gar nicht erst auftritt, sollten Sie sich aufeinanderfolgende Insulininjektionen nicht an der gleichen Stelle setzen. Experten raten, sich beim Wechsel der Einstichstellen der Einfachheit halber an ein feststehendes Rotationsschema zu halten. Grundsätzlich gilt: Schnell wirksame Insuline werden eher in den Bauch, langsam wirkende in den Oberschenkel injiziert.
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Überprüfen Sie das Insulin
Kontrollieren Sie, ob das Insulinpräparat, das Sie spritzen wollen, auch tatsächlich das Richtige ist. Zum Beispiel ist vor einer Mahlzeit ein kurz wirksames Insulin notwendig, das Blutzuckerspitzen abfängt. Lang wirksame Insuline hingegen decken den Grundbedarf. Achten Sie darauf, die verschiedenen Präparate nicht zu verwechseln. Doch es gibt noch mehr Fehlerquellen beim Insulinspritzen.
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Langwirkendes Insulin mischen
Einige lang wirkende Insuline bestehen aus zwei Komponenten, die kurz vor der Injektion durchmischt werden müssen (resuspendiert). Dabei wird das kristalline Insulin gelöst. Schwenken Sie dazu den Behalter etwa 20 Mal hin und her, bis die Flüssigkeit gleichmässig milchig-weiss ist. Vermeiden Sie heftiges Schütteln! Am besten, Sie lassen Sie sich von Ihrem Arzt genau zeigen, wie Sie Ihr Insulin richtig resuspendieren.
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Kontrollieren Sie den Pen
Schrauben Sie anschliessend gegebenenfalls die Nadel auf den Insulin-Pen, entfernen Papiersiegel und Schutzkappen (die äussere wird aufbewahrt). Dann machen Sie einen Check: Halten Sie den Pen senkrecht mit der Nadel nach oben und spritzen Sie ein bis zwei Einheiten Insulin ab. Damit stellen Sie sicher, dass die Nadel frei und das System entlüftet ist. Übrigens: Benutzen Sie Pen-Nadeln niemals zweimal. Ausserdem dürfen Pens immer nur von einer Person verwendet werden.
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Stellen Sie die richtige Insulindosis ein
Kontrollieren Sie, ob der Dosierknopf auch wirklich auf Position null steht. Drehen Sie den Dosierknopf dann, bis die gewünschte Insulindosis eingestellt ist.
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Falls notwendig, heben Sie eine Hautfalte an
Wenn die Pen-Nadel 6 bis 8 Millimeter lang ist, sollten Sie vor dem Injizieren eine Hautfalte anheben. So vermeiden Sie, dass die Nadel beim Einstechen im empfohlenen 90°-Winkel bis in die Muskulatur unter der Haut dringt. Beim Anheben der Hautfalte sollten Sie nur mit Daumen und Zeigefinger zugreifen. Denn packt man die Haut mit der ganzen Hand, "erwischt" man meist auch noch die tiefer liegende Muskelschicht.
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Kurze Nadeln oder schlanke Menschen
Bei Nadeln mit einer Länge von vier oder fünf Millimetern ist in der Regel keine Hautfalte erforderlich. Ausnahmen: Bei Injektionen in den Oberschenkel oder Oberarm die Hautschicht meist so dünn, dass die Nadel leicht zu tief eindringt. Das gilt bei sehr schlanken Menschen auch im Bauchbereich. In dem Fall sollte man also besser eine Hautfalte anheben oder aber die Nadel im flacheren 45°-Winkel einführen.
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Injizieren Sie das Insulin
Stechen Sie die Nadel zügig im 90°-Winkel zur Oberfläche der Hautfalte ein. Bei dünnen Hautpartien ohne Hautfalte können sie alternativ einen 45°-Winkel wählen. Spritzen Sie das Insulin nun langsam und gleichmässig. Wenn der Injektionsknopf des Pens vollständig nach unten gedrückt ist, sollten Sie die Nadel noch weitere zehn Sekunden in der Haut lassen (bei höheren Dosierungen noch länger). Erst danach ziehen Sie die Nadel heraus. So stellen Sie sicher, dass die gesamte Insulindosis in die Haut eingedrungen ist.
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Entsorgen Sie die benutzte Nadel sicher
Bei wiederverwendbaren Pens schrauben sie anschliessend die gebrauchte Nadel vorsichtig mithilfe der äusseren Schutzkappe ab. Gebrauchte Pen-Nadeln oder Spritzen sollten Sie in einem Sammelbehälter entsorgen. Am besten benutzen Sie einen Abwurfbehälter speziell für gebrauchte Nadeln und Spritzen oder alternativ eine dickwandige, durchstichsichere Plastikflasche. Den Sammelbehälter können Sie in einer medizinischen Einrichtung (wie Krankenhäusern, Arztpraxen, Apotheken) abgegeben.