Heilpflanzen für Psyche und Gehirn

In der Natur wachsen viele Pflanzen, die mit ihren Inhaltsstoffen die psychische und geistige Gesundheit fördern können: Sie helfen gegen Stress, depressive Verstimmungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlaflosigkeit. Heilpflanzen sind zwar keine Wundermittel gegen ausgeprägte Leiden, aber sie können häufig ergänzend zu anderen Behandlungen eingesetzt werden. Erfahren Sie hier, wie Sie die unterschiedlichen Pflanzen nutzen können.

Hopfen – bekannt als wichtiger Bestandteil im Bier – wirkt beruhigend. So hilft er gegen nervöse Unruhe, Angst- und Spannungszustände und trägt zur seelischen Ausgeglichenheit bei. Die Hopfenfrüchte können Sie in heissem Wasser ziehen lassen und als Tee trinken. Oder Sie kaufen Hopfen in Tabletten- oder Kapselform – häufig in Kombination mit Baldrian und Melisse. Hopfen hat zusätzlich eine besänftigende Wirkung auf den Magen.

Zitronenmelisse wirkt beruhigend und mindert Stress und Nervosität. Die positive Wirkung ist, wie bei vielen Heilpflanzen, nicht wissenschaftlich eindeutig belegt, wird aber in der Alternativmedizin häufig erfolgreich genutzt. Besonders gut schmeckt Melissentee frisch aufgebrüht und mit Honig. Zitronenmelisse soll ausserdem krampflösend und antiviral wirken, sodass sie auch gegen Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Lippenherpes eingesetzt werden kann.

Kamille, die kleine Blume mit gelb-weissen Blüten, wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern kann auch Nervosität und Reizbarkeit verringern. Kamille ist als Tee oder Tinktur, sowie als Badezusatz erhältlich. Sie kann nach Bedarf mehrmals am Tag eingenommen werden, als Bad hilft sie vor dem Schlafengehen besonders gut. Kamille ist ausserdem bekannt für ihre positive Wirkung bei vielen Verdauungsstörungen. Manche nennen sie die „Mutter des Darms“.

Rauwolfia, eine hierzulande weniger bekannte, in Asien aber traditionelle Heilpflanze, kann Unruhe- und Angstzuständen entgegenwirken. Die Pflanze verlangsamt den Herzschlag und soll den Abbau von Stresshormonen unterstützen. Rauwolfia ist vor allem in Tablettenform erhältlich. Das Präparat sollten Sie jedoch nicht bei depressiven Verstimmungen einnehmen. Gegen zu hohen Blutdruck kann die Heilpflanze dagegen gut eingesetzt werden.

Johanniskraut ist die bekannteste und wirksamste Heilpflanze gegen Depressionen. Sie wird daneben gern bei Antriebslosigkeit während der dunklen Jahreszeit eingesetzt. Das Kraut ist in verschieden Formen erhältlich: als ätherisches Öl, als Teeaufguss, als Tinktur und in Tabletten- oder Drageeform. Johanniskraut hilft möglicherweise auch bei innerer Unruhe und Übererregbarkeit.

Die Mariendistel soll Melancholie und Schwermut vertreiben können. Dafür können Sie Mariendistelsamen in heissem Wasser ziehen lassen und als Tee geniessen. Tinkturen und Fertigarzneimittel sind ebenfalls erhältlich. Die Mariendistel soll ausserdem die Leber schützen und die bei Stillenden die Bildung von Muttermilch anregen.

Wenn der Alltag seinen Tribut fordert, man müde und unkonzentriert ist, dann kann die Ginsengwurzel helfen. Sie soll die geistige Ausdauer verbessern und die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Ginseng können Sie als Fertigpräparat erhalten oder Sie versuchen mal etwas Neues und mischen etwas Ginsengwurzel in die altbekannte Gemüsesuppe. Ginseng hilft auch gegen Schlaflosigkeit, Leistungsdruck und möglicherweise bei Impotenz.

Auch Rosenwurz steigert die Konzentrationsfähigkeit und verbessert das Langzeitgedächtnis. Auch bei Menschen, die bereits eine Demenz haben, scheint Rosenwurz die Geisteskraft fördern zu können. Rosenwurz können Sie als Kapseln, Tabletten oder Tropen einnehmen. Die Zubereitung von Tee ist weniger üblich. Die Rosenwurz kommt auch bei Erschöpfungszuständen, Antriebslosigkeit, Ängsten und Burn-out zum Einsatz.

Ginkgo biloba verbessert die Durchblutung der Organe – insbesondere auch des Gehirns. Somit fördert er die Konzentrationsfähigkeit. Ginkgo ist in einigen Tees enthalten oder Sie können ihn selbst aufbrühen. Wie viele pflanzliche Mittel ist Ginkgo auch als Tinktur oder in Tabletten-, beziehungsweise Drageeform erhältlich. Neben Konzentrationsproblemen wird der Ginkgo auch bei depressiven Verstimmungen eingesetzt.

Lavendel kann das Ein- wie auch das Durchschlafen unterstützen. Die beruhigende Wirkung wird seinen ätherischen Ölen zugeschrieben, vielleicht wirkt aber auch schon allein sein Duft. Lavendel-Öl können Sie sich auf die Schläfen massieren oder dem Badewasser zugeben. Beruhigend wirkt auch, sich ein Kräutersäckchen mit Lavendel an sein Bett zu hängen, oder ein Brustwickel. Lavendel wirkt zudem gegen Reizbarkeit, Unruhe und depressive Verstimmungen.

Auch Baldrian hilft gegen schlaflose Nächte. Seine Inhaltstoffe haben eine besänftigende und entspannende Wirkung. Baldrian können Sie als Tee oder in einem Entspannungsbad geniessen. Alternativ können Sie ihn als Tinktur oder Dragees einnehmen. Baldrian wird auch gegen Nervosität, Konzentrationsschwächen und Ängstlichkeit eingesetzt.