Larissa Melville absolvierte ihr Volontariat in der Redaktion von NetDoktor.de. Nach ihrem Biologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München lernte sie die digitalen Medien zunächst bei Focus online kennen und entschied sich dann, den Medizinjournalismus von Grund auf zu erlernen.
Larissa Melville absolvierte ihr Volontariat in der Redaktion von NetDoktor.de. Nach ihrem Biologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München lernte sie die digitalen Medien zunächst bei Focus online kennen und entschied sich dann, den Medizinjournalismus von Grund auf zu erlernen.
Hanta-Viren sind in Deutschland weit verbreitet. Hunderte Menschen stecken sich alljährlich an infizierten Mäusen an. Die Dunkelziffer ist jedoch deutlich höher, da die Infektion oft mit einer Grippe verwechselt wird - oder sogar so mild verläuft, dass der Patient nichts spürt. Bei schweren Verläufen kann eine Hanta-Virus-Infektion allerdings tödlich enden. Erfahren Sie hier, wie gefährdet Sie sind und wie Sie sich schützen können.
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Wie gefährlich ist die Krankheit?
Grippeähnliche Symptome wie plötzliches hohes Fieber, Kopf-, und Gliederschmerzen aber auch Bauch- und Rückenschmerzen, Erbrechen und Durchfall sind typisch für eine Hanta-Virus-Infektion. Verläuft sie schwer, können nach einigen Tagen Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörung bis hin zum akuten Nierenversagen auftreten. Die Sterblichkeit liegt in unseren Breiten zum Glück unter einem Prozent. In anderen Ländern, mit anderen Virenarten, ist sie deutlich höher.
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Wie kann ich mich anstecken?
Hauptüberträger von Hanta-Viren sind Mäuse und Ratten – in Deutschland ist das vor allem die Rötelmaus. Über Kot, Urin und Speichel gelangen die Erreger in die Umwelt, wo sie mehrere Tage infektiös bleiben können. Über Kontakt mit Ausscheidungen der Tiere, verunreinigten Lebensmitteln oder infektiösen Staub, können Sie sich anstecken. Weiter Übertragungswege sind der Kontakt mit Kadavern oder ein Biss.
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Wo in Deutschland ist die Gefahr am größten?
Das Risiko, sich mit Hanta-Viren zu infizieren, variiert von Region zu Region. Besonders verbreitet sind sie in folgenden Gebieten: Schwäbische Alb, Raum Osnabrück, Unterfranken, Odenwald, Oberschwaben, Fränkische Alb, Bayrischer Wald, Nordosthessen, West-Thüringen, Spessart, Teutoburger Wald, Münsterland. Die Häufigkeit der Fälle ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Nach milden Wintern gibt es mehr Mäuse, und entsprechend mehr Erkrankte.
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Bei welchen Tätigkeiten muss ich aufpassen?
Beim Reinigen von Kellern oder Dachböden, wo die Tiere leben, kann infektiöser Staub aufwirbeln. Aber auch Gartenarbeit und alle anderen Aktivität im Freien sind mit einer gewissen Infektionsgefahr verbunden - insbesondere in Hochrisikogebieten. Gleiches gilt für Bauern, die beispielsweise ihre Scheune säubern, oder Förster, die ihr gelagertes Holz abtransportieren.
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Wie kann ich eine Infektion verhindern?
Gegen das Hanta-Virus gibt es keine Schutzimpfung. Die wichtigste Massnahme ist, die Nager von ihrem Wohnumfeld fernzuhalten. Bewahren Sie Lebensmittel sicher auf, lassen Sie Tierfutter nicht offen herumstehen, verschliessen Sie den Mülleimer, werfen Sie Essensreste nicht auf den Kompost. Zudem beseitigen Sie mögliche Unterschlupfmöglichkeiten, beispielsweise in einem unaufgeräumten Schuppen. Zudem gilt: Waschen Sie sich nach einem Aufenthalt im Freien sorgfältig die Hände.
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Und wenn die Mäuse schon da sind?
Schafft es doch einmal eine Maus in Ihr Haus, zögern Sie nicht: Bringen Sie sie mit einer Mausefalle zur Strecke. Bevor Sie den verunreinigten Raum reinigen, Lüften Sie zunächst 30 Minuten lang. Dann sprühen Sie die tote Maus und ihre Köttel mit Reinigungsmittel ein. So verhindern Sie, dass Viren aufgewirbelt werden. Tragen Sie dabei Handschuhe und wenn möglich eine virensichere Atemmaske. Wichtig: Benutzen Sie keinen Staubsauger! Die Viren werden sonst über die Abluft überall verteilt.
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Und wenn ich trotzdem krank werde?
Gegen Hanta-Viren gibt es keine speziellen Medikamente. Suche Sie dennoch Ihren Arzt auf, der Ihnen Mittel verschreibt, um die Symptome wie Fieber und Schmerzen zu lindern. Bei schweren Verläufen muss der Patient unter Umständen im Krankenhaus betreut werden. Dort wird der Kreislauf stabilisiert. Bei Nierenversagen ist eine Dialyse notwendig. Übrigens: Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch halten Experten für nahezu ausgeschlossen.