Granatapfel: Wunderwaffe der Natur

Trinken Sie sich gesund: Der blutrote Granatapfelsaft soll sich positiv auf Herz und Kreislauf auswirken. Wer jeden Tag ein Glas davon trinkt, reduziert demnach die Gefahr für eine Arterienverkaltung, hält die Gefässe elastischer und senkt den Blutdruck. Verantwortlich dafür sind vermutlich die enthaltenen Polyphenole und Flavonoide. Sie sollen die Herzgefässe vor LDL-Cholesterin schützen.

Granatapfelsaft wirkt antioxidativ – das heisst seine Inhaltsstoffe fischen freie Radikale im Körper ab und verhindern, dass sie das Gewebe schädigen. Davon könnte Ihre Leber profitieren. Zumindest in Tierexperimenten konnte der dunkelrote Saft die schädliche Oxidation in der Leber um 60 Prozent senken und den Körper dabei unterstützen, geschädigte Stellen zu reparieren. Ein Beweis für den Effekt beim Menschen steht allerdings noch aus.

Granatapfel schnabulieren gegen Demenz? Zumindest im Mausmodell zeigt sich, dass das klappen könnte. Der Grund: Das Gehirn ist besonders anfällig für oxidativen Stress. Zellschäden durch freie Radikale spielen eine Rolle bei der Entstehung von Demenz. Die Polyphenole aus dem Granatapfelsaft könnten die Nervenzellen schützen.

Granatäpfel enthalten Ellagsäure – die schmeckt Ihren Darmbakterien! Sie verstoffwechseln sie zu Urolithin – einem Abbauprodukt mit antientzündlicher Wirkung. Ausserdem scheinen die Stoffe Löcher in der Darmwand zu stopfen und die Barriere zu stärken. Das könnte ein Schlüssel in der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn sein. Bei Mäusen klappt‘s: Nach einer Woche Urolithin-Behandlung gingen die Darmentzündungen zurück.

Nicht nur Saft und Frucht sind gesund, auch dem Extrakt der Granatapfel-Blüte wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt: Es gibt Hinweise, dass der Blütenextrakt bei Typ-2-Diabetikern die Zuckeraufnahme im Darm hemmt, indem er die Umwandlung von Stärke zu Zucker verhindert. Das könnte den Blutzuckerspiegel senken. Das hat zumindest ein Modell mit Diabetes-Ratten ergeben. Weitere Studien sollen zeigen, ob der Versuch auf Menschen übertragbar ist.

Fruchtige Hilfe im Kampf gegen Erreger: Inhaltsstoffe des Granatapfels wirken antimikrobiell. Vor allem die Ellagsäure und das Polyphenol Punicalagin wirken gegen Bakterien und Viren. Kein Wunder, dass viele Völker einen Tee aus den Fruchtschalen zur Behandlung gegen Aphten und Racheninfektionen nutzten. Dazu frische oder getrocknete Schalen mit kochendem Wasser aufgiessen, ziehen lassen und trinken!

Wer regelmässig Medikamente einnimmt, sollte es mit dem Granatapfelsaft nicht übertreiben. Täglich ein Glas kann den Abbau von Medikamenten in der Leber verlangsamen. Als Folge können sich die Wirkstoffe bis zu einer toxischen Konzentration anstauen! Deshalb gilt: Wer an einer chronischen Erkrankung leidet oder täglich Medikamente nimmt, sollte die Anwendung von Granatapfelsaft oder -konzentrat vorab mit seinem Arzt besprechen.