Larissa Melville absolvierte ihr Volontariat in der Redaktion von NetDoktor.de. Nach ihrem Biologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München lernte sie die digitalen Medien zunächst bei Focus online kennen und entschied sich dann, den Medizinjournalismus von Grund auf zu erlernen.
Larissa Melville absolvierte ihr Volontariat in der Redaktion von NetDoktor.de. Nach ihrem Biologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München lernte sie die digitalen Medien zunächst bei Focus online kennen und entschied sich dann, den Medizinjournalismus von Grund auf zu erlernen.
In Deutschland erkranken jedes Jahr knapp eine halbe Million Menschen neu an Krebs. Ein bösartiger Tumor ist aber noch kein Todesurteil. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Ausserdem wird Krebs immer früher erkannt. Trotzdem gibt es enorme Unterschiede in der Überlebenswahrscheinlichkeit für verschiedene Krebsarten. Dies sind die Tumorarten mit der schlechtesten Prognose.
Bild 2 von 12
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bösartige Wucherungen der Bauchspeicheldrüse werden meistens erst spät erkannt. Vor allem das häufige Adenokarzinom wächst zudem schnell. Daher hat Bauchspeicheldrüsenkrebs die niedrigste Überlebensrate aller Krebserkrankungen. Nur sieben Prozent der Männer und acht Prozent der Frauen überleben den Krebs fünf Jahre nach der Diagnose. Da Bauchspeicheldrüsenkrebs aber vergleichsweise selten vorkommt, ist er insgesamt nur die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache.
Bild 3 von 12
Mesotheliom
Das Mesotheliom ist ein sehr seltener Tumor des Weichteilgewebes. Meist tritt er im sogenannten Brustfell auf. Es erkranken vor allem ältere Männer, die beruflich einer hohen Asbestbelastung ausgesetzt waren, etwa Werftarbeiter. Die Prognose bei dieser Krebserkrankung ist allerdings sehr ungünstig: Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei sieben Prozent für Männer und 15 Prozent für Frauen.
Bild 4 von 12
Leberkrebs
Leberkrebs ist zwar ebenfalls relativ selten, gehört aber aufgrund seiner schlechten Prognose zu den zehn häufigsten Krebs-Todesursachen bei beiden Geschlechtern. Nur durchschnittlich 13 Prozent der Patienten überleben den Tumor fünf Jahre nach der Entdeckung. Häufigste Ursache ist die Leberzirrhose. Und die wird oft durch erhöhten Alkoholkonsum ausgelöst.
Bild 5 von 12
Lungenkrebs
Im Jahr 2012 erkrankten in Deutschland 18.000 Frauen und 34.500 Männer an Lungenkrebs, fast 15.000 Frauen und 30.000 Männer starben an der Krankheit. Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen mit 19 Prozent für Frauen und 14 Prozent für Männer zwar besser als bei einigen anderen Krebsarten. Weil Lungenkrebs aber insgesamt so häufig ist, sind Tumoren in der Lunge die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Wichtigste Gegenmassnahme: Aufhören zu rauchen.
Bild 6 von 12
Hirntumoren
Tumoren, die das Nervensystem betreffen, finden sich meistens im Gehirn. Etwa 7000 Neuerkrankungen gab es 2012 in Deutschland – Krebs im zentralen Nervensystem ist also eher selten. Etwa 20 Prozent der Betroffenen überleben den Tumor fünf Jahre nach seiner Diagnose. Die Auslöser für die verschiedenen Hirntumoren sind bisher weitgehend unbekannt.
Bild 7 von 12
Gallenblasenkrebs
Auch die Gallenblase oder die Gallenwege können von bösartigen Tumoren befallen werden. Knapp 5000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich. 13 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer überleben den Tumor fünf Jahre nach Stellung der Diagnose. Eine Methode zur Früherkennung der Erkrankung gibt es bisher noch nicht. Über mögliche Ursachen wird kontrovers diskutiert: Übergewicht, Rauchen und entzündliche Erkrankungen gehören möglicherweise zu den Risikofaktoren.
Bild 8 von 12
Speiseröhrenkrebs
Speiseröhrenkrebs trifft meistens Männer – sie erkranken vier bis fünf Mal häufiger als Frauen. Der Krebs wird häufig sehr spät erkannt. Nur etwa jeden siebten Tumor in der Speiseröhre entdeckt man in einem frühen Stadium. Deshalb stehen die Überlebenschancen auch eher schlecht. 19 bis 21 Prozent der Patienten überstehen die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Wer sich schützen möchte, sollte auf Tabak und Alkohol verzichten.
Bild 9 von 12
Magenkrebs
Die positive Nachricht zuerst: Immer weniger Menschen erkranken an Magenkrebs und immer weniger sterben an der Krankheit. Trotzdem überleben immer noch nur knapp 30 Prozent die ersten fünf Jahre nach der Entdeckung des Krebs. Zwei Drittel der Tumoren findet man nämlich erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Häufig spielen bakterielle Infektionen des Magens mit Helicobacter pylori eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit.
Bild 10 von 12
Eierstockkrebs
Durchschnittlich erkranken Frauen mit 69 Jahren an Eierstockkrebs. Etwa eine von 72 Frauen bekommt im Laufe ihres Lebens diesen Tumor. 38 Prozent davon überleben ihn die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Übergewicht spielt bei der Entstehung der Tumoren wahrscheinlich eine fördernde Rolle. Kinderlosigkeit erhöht das Risiko, während Geburten und lange Stillzeiten die Wahrscheinlichkeit zu erkranken senken.
Bild 11 von 12
Tumoren in Mundhöhle und Rachen
Krebs im Mund- und Rachenbereich kann an der Lippe, in den Speicheldrüsen, dem Mundboden, an der Zunge oder im unteren Teil des Rachens auftreten. Frauen haben im Vergleich zu Männern mit 55 versus 43 Prozent bessere Überlebenschancen in den ersten fünf Jahren. Das liegt unter anderem daran, dass Frauen weniger Tabak und Alkohol konsumieren – beides gehört zu den Hauptrisikofaktoren für Krebs im Mund- und Rachenbereich.
Bild 12 von 12
Tödlich ist nicht gleich häufig
Die hier genannten Krebsarten sind am schlechtesten heilbar. Trotzdem sind es nicht unbedingt Tumoren, an denen die meisten sterben. Denn viele der tödlichsten Krebsformen sind zum Glück selten. Die meisten krebsbedingten Todesfälle bei Männern sind dem Lungenkrebs geschuldet, unter den Frauen sterben die meisten an Brustkrebs. Für Letzteren stehen die Überlebenschancen für die Einzelne aber gut: 80 Prozent überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose.