Beeren mit Heilkräften

Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Holunder: Die bunten Früchtchen schmecken nicht nur gut, sie sind auch gesund. Das liegt neben den Vitaminen vor allem an den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Hier lesen Sie, welche Beeren Sie wofür einsetzen können.

Holunderbeeren besitzen schweiss- und harntreibende Eigenschaften. Dadurch können sie fiebrige Erkältungskrankheiten lindern. Aber Achtung: Die dunkelblauen Beeren sollte man nur gekocht geniessen, denn die Samen enthalten schwach giftige Cyanglykoside, die unter anderem Durchfall hervorrufen können. Die heilende Kraft gegen Erkältung steckt übrigens auch in Holunderblüten. Die genauen Wirkmechanismen der Inhaltstoffe sind bisher nicht bekannt.

Beeren können Männern dabei helfen, ihr Standvermögen im Bett zu bewahren. In einer Studie hatten Herren, die die meisten Beeren und Zitrusfrüchte assen, eine um 14 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit für Aussetzer beim Sex. Der Grund seien sekundäre Pflanzenstoffe, vermuten die Forscher. Diese kommen besonders häufig in blau oder rot gefärbten Früchten, wie eben Himbeeren, Blaubeeren und Co. vor, aber auch in Zitrusfrüchten.

In Blaubeeren, auch als Heidelbeeren bezeichnet, steckt eine ganze Reihe wirksamer Inhaltsstoffe. Besonders reich sind sie an Gerbstoffen, von denen sie bis zu zwölf Prozent enthalten. Diese bilden eine schützende Schicht auf den Schleimhäuten und fangen so Krankheitserreger ab. Das hilft bei akuten Durchfallerkrankungen und leicht entzündeten Schleimhäuten im Mund und Rachen. Das „Superfood“ beinhaltet aber noch mehr Heilpotenzial …

Eine Handvoll Blaubeeren täglich verbessert bei Senioren mit angehender Demenz das Denkvermögen. In einer Studie absolvierten die Probanden nach 16 Wochen Blaubeerkur einen Gedächtnistest: Sie schnitten deutlich besser ab als eine Placebo-Gruppe. Die gedächtnisfördernde Wirksubstanz steckt im blauen Pflanzenfarbstoff der Beeren, in den Anthocyanen. Diese habe eine antioxidative Wirkung, das heisst sie fangen freie Radikale ab. Anthocyane sind aber auch gut fürs Herz …

Die blauen oder roten Farbstoffe erweitern nämlich die Blutgefässe. Das senkt den Blutdruck und beugt der Bildung von Gerinnseln vor. Eine amerikanische Studie fand heraus, dass Frauen, die mindestens drei Mal pro Woche Blaubeeren oder Erdbeeren assen, ihr Herzinfarktrisiko um bis zu 32 Prozent senken konnten. Viele Anthocyane sind zum Beispiel auch in Brombeeren oder Trauben enthalten. Dabei gilt übrigens: Je reifer die Früchte sind, desto mehr Antioxidanzien enthalten sie.

Cranberrys, zu deutsch Moosbeeren, wird eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung zugesprochen. Sie werden gerne als Schutzmassnahme vor Blasenentzündung eingesetzt. Verantwortlich für die Bakterien hemmende Wirkung ist das sogenannte Proanthocyanidin. Diese Substanz hindert die Erreger daran, sich an den Wänden der Harnwege anzuheften.

Schädlinge lieben Trauben, Erdbeeren und Co. Entsprechend häufig kleben ungesunde Pestizide an dem Obst. Deshalb die Früchte immer gut mit warmem Wasser abwaschen und anschliessend trocken tupfen. In den letzten Jahren sind die Belastungen mit den Schädlingsbekämpfungsmitteln allerdings zurückgegangen. Eine Untersuchung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit fand beispielsweise in Bio-Weintrauben besonders wenig Pestizide.